Red Gazelle Trio

On A Human Level
 |
 |
|
Das Red Gazelle Trio startete einst als solches, doch für ihr drittes Album, On A Human Level erweiterte man sich zum Quintett, allerdings für das erste und das letzte Stück blieb es beim Trioformat. Die beiden Gäste an Saxofon und Trompete bringen eine ganz neue Variante ein, die sehr belebend ist. Es ist nicht nur so, dass die sich einst etablierte fast schon telepathische Verbindung, so konnte man lesen, des Trios mit Gitarre, Bass und Schlagzeug, nicht auch auf die neue Besetzung übergesprungen wäre.
Die beiden zusätzlichen Musiker studierten in Kopenhagen, also der Amerikaner Ned Ferm, und der Däne Jakob Sørensen in Aarhus, Beide sind erfahrene Musiker, die sich perfekt in den Sound der Stammband integrieren. Wir hören grundsätzlich diesen typischen "nordischen Jazz" mit seinem starken Hang zu einer speziellen Melodik, wie wir ihn von anderen Beispielen zur Genüge kennen.
Der Gitarrist Vejslev fällt mir besonders auf durch seine ganz besondere Spielweise, die einen sehr lyrischen und poetischen Charakter aufweist, dabei bringt er nicht nur nordische Farben, wie etwa von Jakob Bro, mit in sein Spiel, sondern orientiert sich durchaus auch an anderen Tendenzen internationalen Jazz'. Es erscheint mir so, als würde er seine melodischen Soli "weben" und langsam entwickeln, sowohl mit klarer akustischer Ausrichtung wie beim einleitenden Song als auch mit elektrisch schwebendem Sound. Und dabei unterstützen ihn seine Mitmusiker perfekt. Die anderen Solisten übernehmen jeweils mit ebenso intimen Spielgestaltungen und werden unglaublich einfühlsam von den Rhythmikern unterstützt, die dabei das Gesamtbild dieses oft verträumt wirkenden Sounds mitgestalten. So flechten sich Bass und Schlagzeug stets dezent und ausfüllend ein.
Ja, letztlich kann man sich auch an der unterschiedlichen Ausrichtung der verschiedenen Songs erfreuen, allesamt scheinen sie wie kleine Kurzgeschichten, die mit grandiosem Schönklang zu unterhalten wissen.

Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Til Mor (Prolog) (1:02)
2 Murky Waters (2:46)
3 Unfiltered Serenity (6:29)
4 Point of Departure (2:59)
5 While We Wait (5:59)
6 Antidote (6:16)
7 All at Once, Once Again (4:55)
8 Punktum (5:29)
9 Could Have Been (5:08)
10 Vuggevise (Epilog) (1:53)
|
|
|
|
 |
Besetzung |
 Kristoffer Vejslev (guitar)
Peter Price (bass)
Simon Forchhammer (drums)
Guests:
Ned Ferm (xophone (-#3, 5, 7, 8)
Jakob Sørensen (trumpet - #2-4, 6, 7, 9)

|
|
|