Mono Inc.
Live in Hamburg
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Live in Hamburg scheint der Mitschnitt einer kompletten Show zu sein und keine Zusammenstücklung mehrerer Auftritte. Ganz sicher ist das nicht. Aber das Booklet gibt nur einen Auftrittsort an, die Sporthalle Hamburg. Da das die Heimat von Mono Inc. ist, wäre es theoretisch möglich, dass hier zwei oder mehr Auftritte vor heimatlicher Kulisse berücksichtigt wurden. Wenn das so wäre, dann wurde gut zusammengeschnitten. Der Flow läuft gut durch.
Das Konzert macht einfach Spaß. Das Quartett spielt aus einem Guss, macht Druck, nimmt aber auch mal den Fuß vom Gas, was der Wirkung der Powerstücke gut tut. Allerdings scheint es mir recht deutlich, dass der – im Line up nicht erwähnte – Kollege Playback kräftig mitmischt, da ich etliche Sounds höre, die kaum von Gitarre oder Bass stammen können.
Dass das abgedruckte Line Up unvollständig ist, ist vor allem auf der DVD unübersehbar. So setzt sich Val Perun bei „An klaren Tagen“ ans E-Piano, was im Booklet ebenso wenig vermerkt ist, wie die Tatsache, dass Schlagzeugerin Katha Mia bei diesem Song ihren Hocker verlässt und den Lead Gesang übernimmt.
Wenn die Musiker bei „An klaren Tagen“ mit Pestmasken auf der Bühne stehen, ist zu sehen, dass hier eine Flöte gespielt wird. Bei dem ebenfalls mit Pestmasken präsentierten „Welcome to Hell“ scheinen die Flöten dagegen vom Band zu kommen.
Das Streichquartett, das bei zwei Stücke zum Einsatz kommt, ist vermerkt, die Mitwirkung von drei Mitgliedern der ebenfalls aus Hamburg stammenden Band Manntra dagegen nicht. Deren Schlagzeuger Andrea Kert habe ich auf der DVD nicht gesehen.
Die CDs sind gegenüber der DVD um etwa 10 Minuten gekürzt. Es fehlt vor allem ein längeres spoken Intro zu Beginn des Konzertes, die Phase der Verbeugung am Ende und einige Momente der Kommunikation zwischen Band und Publikum, die ohne Bild wohl wenig Sinn ergeben hätten.
Mono Inc. sind eine Band, die von ihrem Gesamtsound lebt und nicht von dem virtuosen Können einzelner Musiker. Das zeigt sich besonders bei dem Schlagzeug-“Solo“ „Drum Battle“. Katha Mia absolviert es auf einem einzigen Stand-Tom ohne weitere Bestandteile ihres Kits zu benutzen und wird dabei von Carl Fornia und Val Perun unterstützt, die auf Fässer einschlagen.
Mono Inc. sind eben ein Pop- und keine Rockband. Und diesen Job erledigen sie optisch und akustisch nahezu perfekt.
Drei Silberlinge (2 CDs und 1 DVD) stecken in Einstecktaschen eines gebundenen Taschenbuch großenm Digi-Packs. Das eingeklebte 48-seitige Booklet entspricht dem Eindruck, den die Band auch sonst vermittelt. Informative Liner Notes gibt es nicht. Lediglich eine Seite liefert in Mikro-Schrift-Größe basale Credits. Zwei weiter Mikrofiche Seiten würdigen Unterstützer der Band, Raben genannt, in großer Zahl namentlich. Ansonsten ist das Booklet eine reine Hochglanz-Fotostrecke.
Wer virtuose Highlights erwartet, ist bei Mono Inc. an der falschen Adresse. Wer gute Unterhaltung, perfekt in Bild und Ton umgesetzt, schätzt, sollte Live in Hamburg auf die Einkaufslist setzen.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
CD 1
1 Louder than Hell (5:52)
2 The Book of Fire (6:15)
3 Funeral Song (5:25)
4 Symphony of Pain (4:34)
5 Gothic Queen (4:07)
6 Right for the Devil (5:42)
7 The Banks of Eden (3:55)
8 Boatman (6:33)
9 Arabia (4:41)
CD 2
10 Where the Raven flies (9:45)
11 An klaren Tagen (4:33)
12 Drum Battle (4:29)
13 Get some Sleep (4:38)
14 After the War (4:42)
15 Welcome to Hell (5:23)
16 Voices of Doom (8:46)
17 Kein Weg zu weit (4:39)
18 Children of the Dark (6:56) |
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Besetzung |
Martin Engler (Voc)
Katha Mia (Dr, Voc, Lead Voc <11>)
Carl Fornia (Git, Voc)
Val Perun (B, Voc, Piano <11>)
Gäste:
Manntra (Git <6>, Voc <6>)
Streicher <8,17>
Codruta Düppers
Felicitas Fischbein
Miriam Barth
Rebecca Firkens
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