Henrique Gomide

Portais


Info
Musikrichtung: Jazz-Folk-Fusion

VÖ: 24.11.2023

(Challenge)

Gesamtspielzeit: 41:45

Internet:

https://www.henriquegomide.com/
https://challengerecords.com/home
https://www.martinaweinmar.de/


Der Pianist Henrique Gomide wurde 1988 in São Paulo geboren. Er studierte klassisches Piano und Jazz-Piano, sowie Jazz-Komposition und -Arrangement, inklusive Arrangements für Big Bands. Ganz so üppig präsentiert er sich allerdings mit seiner aktuellen Produktion Portais nicht, denn es ist ein Piano-Solo-Album.

Vorgestellt werden fünfzehn Stücke, mit ganz unterschiedlichen Spielzeiten, die zwischen 0:18 und 4:54 rangieren. Bei sieben der Songs handelt es sich um Eigenkompositionen (#3, 5, 8, 10, 12, 13, 15), die restlichen sind Bearbeitungen von Kompositionen bekannter Künstler wie Egberto Gismonti (#1, 7, 14), Garoto (#2), Guinga (#4), Baden Powell/Vinicius de Morais (#6), Edo Lobo/Chico Buarque (#9) und Ary Barroso (#11). Allerdings richtet sich letztlich das Hauptaugenmerk auf die Fremdkompositionen, stellen die vom Protagonisten komponierten Songs letztlich sieben Miniaturen ("Miniatura") dar, die sich mit kurzen Spielzeiten zwischen die längeren Songs schmiegen. Diese Titel sollen solche sein, auf denen sich Gomide mit Orten, Gefühlen und Erinnerungen an seine Heimat beschäftigt haben soll.

Wer den Musiker Gismonti von seinen Platten auf ECM Records kennt, wird seinen Stil dann auch rasch wiedererkennen beim Auftakt "Frevo". Letztlich aber drückt sich Gomide mit allen Stücken selbst aus, und versetzt die werte Hörerschaft mit seinem lyrischen Ausdruck in eine angenehme Stimmung von Träumerei und Entspannung. Dabei hält er den Unterhaltungswert stets auf hohem Niveau durch seine unterschiedliche Art der Interpretation.

Dennoch erscheint die ganze Musik der Platte wie aus einem Guss, wie ein kleines Hauskonzert, bei dem man sich angenehm unterhalten läßt, dazu etwas Leckeres genießt und sich entspannen kann. Gute vierzig Minuten feinsinniger Musik, die ganz viel Seele ausstrahlt, die angenehm ist, ohne jemals kitschige Momente zu offenbaren, diese Musik strömt angenehm warm, und da ich den bereits erwähnten Komponisten schätze, gefallen mir jene Songs von Gismonti am besten. Gern hätte ich jedoch nun auch noch ein Piano-Solo-Album des Protagonisten mit ausschließlich seinen Kompositionen, denn diese Miniaturen deuten letztlich nur an, was er selbst zu offenbaren hat.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Frevo (5:42)
2 Jorge do fusa (3:55)
3 Miniatura n. 1 - choro imaginário (1:00)
4 Pucciniana (4:14)
5 Miniatura n. 2 - sanfona (0:31)
6 Canto de xangô (4:54)
7 Loro (3:39)
8 Miniatura n. 3 - congada (0:38)
9 Beatriz (4:40)
10 Miniatura n. 4 - sobre o amor incondicional (1:32)
11 Na baixa do sapateiro (4:07)
12 Miniatura n. 5 - samba (0:35)
13 Miniatura n. 6 - portais (1:03)
14 Palhaco (4:51)
15 Miniatura n. 7 - prelúdio de um frevo (0:18)
Besetzung

Henrique Gomide (piano)


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