Thomas Glönkler

Tiefenland


Info
Musikrichtung: Songwriter / Art-Rock

VÖ: 20.10.2023

(Weltenblau)

Gesamtspielzeit: 117:51

Internet:

http://www.weltenblau.de


Vom Äußeren her ist Tiefenland erst einmal beeindruckend. In der Hand hat man ein mit stimmungsvollen Naturbildern aufgemachtes dreifach aufklappbares Digi-Pack mit CD, Bonus-CD und Booklet mit Credits, Texten und Fotos.

Würde man das jetzt mit einem „Außen hui – innen pfui“ kommentieren, wäre das völlig überzogen. Aber was dem Hörer auf dem gut einstündigen Silberling begegnet, fällt gegenüber dem Artwork deutlich ab. Ganz im Gegensatz zu dem Eindruck, den die in viele einzelne, zum Teil mehrteilige Songs unterteilte Tracklist erweckt, haben wir es im Grunde genommen mehr oder weniger mit einen einzigen Song zu tun, der relativ unaufgeregt und mit wenig Veränderungen an einem vorüberzieht. Einzelne etwas rockigere Passagen wissen durchaus zu gefallen und lassen aufhorchen. Insbesondere der Gesang von Alex Hanafi ist wenig überzeugend. Da wo er zu variieren versucht, neigt er zu einer recht künstlichen Dramatik.

Es gibt einige Stücke, die bei mir Interesse auf das Album wecken würden, würden sie mir auf einem Sampler begegnen. Da wäre „Dein Leben“ mit rockenden Passagen und einem an Supertramp erinnernden Saxophon, das melodische Titelstück „Tiefenland“, das wieder mit seinem leichten Saxophon-Intro und dem kraftvollen Mittelteil gefällt, aber cheesy wird, wenn der Gesang einsetzt. „Zwischenland“ liefert wirklich schöne Gitarrenpassagen. Der kraftvolle Powertrack „Vortraum“ wäre auf Englisch gesungen wohl eins der Highlights des Album.

Würde die Bonus-CD nur die Alternativ-Takes und die nicht verwendeten Schnippsel enthalten, könnte man sie sich getrost knicken. Interessanter ist die „Island Suite“, die erst einmal stilistisch völlig mit dem Album bricht. Gute zehn Minuten lang kommt sie instrumental daher, schwerer, gehaltvoller und mit einer deutlich klassischen Tendenz. Und dann kommt es mit „Lettöl mit Geysir“ noch einmal zu einem wirklich radikalen Bruch innerhalb der Suite. Man glaubt den Film gewechselt zu haben, wenn Glönkler hier einfach nur noch los rockt. Die nur gut einminütige Passage wirkt wie der Moment, wenn man auf der Autobahn nach einer für mehrere Kilometer auf 40 Km/H heruntergebremsten Baustellenpassage die Geschwindigkeitsfreigabe bekommt.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1 Nichts ist vorbei (2:37)

Bis zum Himmel (5:36)
2 Bis zum Himmel (3:59)
3 Wo alles begann (1:37)

4 Tiefenland (7:17)
5 Verloren (4:52)

Die Stille nach dem Schrei (11:29)
6 Dein Leben (4:32)
7 …zu lieben (1:29)
8 In der Stille nach dem Schrei (5:28)

9 Kleine Seele (2:48)

Frei sehn (9:37)
10 Spiel mit dem Feuer (3:34)
11 Frei sehn (3:44)
12 Leuchtende Schatten (2:19)

13 Die Endlichkeit der Welt (2:29)

Schattenland (17:14)
14 Vortraum (4:21)
15 Limbus (2:58)
16 Zwischenland (3:50)
17 Leben in Dir (6:06)


CD 2: Bonus-Tracks - Demos - Outtakes (2007-2018)
1 Frei sehn (Naked closing Strings) (0:58)
2 Nichts ist vorbei (Alternative Version) (0:46)
3 Frei sehn (Edit) (3:30)
4 Am Vulkan (Skjalbreidur) (1:48)
5 Insel (Demo eines nicht verwendeten Songs, 2015) (4:35)
6 Die Stille vor dem Sturm (1:33)
7 Mein Weg (Demo eines möglichen Schlussteils zu "Schattenland", 2007) (3:22)
8 In Limbo (Nicht verwendetes Zwischenspiel, 2018) (1:45)
9 Karfreitag (Gitarrenstück, Karfreitag 2011) (1:19)
10 Die Endlichkeit der Welt (Demo, August 2018) (1:41)
11 Mein Weg (Alternative Gitarrenversion, 2007) (1:40)
12 Kleine Seele (Demo-Version, 2013) (2:26)
13 Auf dem Weg (Studio-Outtake, Sommer 2014) (2:02)
14 Die Endlichkeit der Welt (Outtake, 2018) (1:53)
15 Spiel mit dem Feuer (früher Outtake, 2012) (1:36)
16 In der Stille nach dem Schrei (Gesangsdemo mit alternativem Schluss, 2014) (3:42)
17 Limbus (Instrumentaler Outtake, 2016) (1:17)
18 Leben in Dir (Unbenutzte Zwischenstrophe und Gesangsdemo für die Aufnahme des Kinderchors, Demo) (2:32)
19 Bis zum Himmel (4-Track-Demo, Frühjahr 2007) (1:24)
20 Tiefenland (4-Track-Demo, Frühjahr 2007, für den fertigen Song genau so übernommen) (2:18)

Island Suite (Elf musikalische Miniaturen zu isländischen Landschaften, Sommer 2014)
21 I: Keflavik (0:40)
22 II: Mosfellsheidi (1:37)
23 III: Pingvallavatan (0:58)
24 IV: Pingvellir (0:59)
25 V: Öxaráfoss (0:50)
26 VI: Mývatn (0:56)
27 VII: Steine und Licht (1:07)
28 VIII: Laugahraun (0:32)
29 IX: Landmannlaugar (1:34)
30 X: Lettöl mit Geysir (1:11)
31 XI: Bláa Lónid (0:57)
Besetzung

Thomas Glönkler (Git, B, Keys, Dr, Programming, Glockenspiel, Handclaps, Back Voc)
Alex Hanafi (Voc)
Butzi Hofmann (Dr)
Volker Hinkel (Git, Ad. Piano <1>)
Jörg Wunderlich (Sax <4,16>)
Wolf-Stefan Reiser (Horn <8,13,17>)
Stefan Groß (Trompete <8>)
Matthias Fuhrmann (Mundharmonika <6,13>)
Juri Nothacker (Voc <1,17>)
Laura Castrogiovanni (Back Voc <5,9>)
Ralf Großmann (Back Voc <5>)
Annika Gerlach (Voc <17>)
Amélie Kuhn (Voc <17>)
Chiara Kuhn (Voc <17>)
Ebru Tunali (Voc <17>)
Esra Tunali (Voc <17>)
Matthias Kaspar (Voc <17>)
Mia Breitling (Voc <17>)
Tea Akvic (Voc <17>)
Klasse 3a ser Schlehengäuschule Gechingen im Jahr 2018719 (Voc <17>)



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