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Slough Feg
Digital Resistance
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Glückwunsch Slough Feg. Nach all den Jahren des Herumkrebsens im schwermetallischen Untergrund hat man es geschafft, die Aufmerksamkeit des traditionsreichen Branchen-Primusses Metal Blade auf sich zu ziehen. Damit wird man hoffentlich etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen. Der neueste Streich Digital Resistance ist nämlich mal wieder ein feines Scheibchen geworden.
Der Titel passt natürlich wie die Faust aufs Auge. Abermals lehnt man sich ganz genüsslich gegen aktuelle Strömungen und liefert ein Stück Musik ab, das nur zu gerne an eine Zeit erinnert, als es noch knistern durfte und der/die Lead-Gitarrist/en noch kleine Helden waren. Der traditionelle Rockeinschlag des Vorgängers The Animal Spirits wird hier ungehemmt weiter gesponnen. Man nehme nur das ungewöhnliche „Habeas Corpsus“, das mit seinem melancholischen Gesang und folkig-zurückhaltendem Sound ein luftiges Feeling verbreitet. Und wer Slough Feg mit „The Laddite“ nicht für die legitimen Erben von Thin Lizzy hält, muss taub sein.
Es ist nur allzu mitreißend, wenn Mike Scalzi und Angelo Tringali ihre Gitarren voller Euphorie im Doppel singen lassen. Gerade wenn man mal wieder ein paar folkige Melodien auspackt („Magic Hooligan“) oder man sich in einen regelrechten Solorausch spielt („Warrior’s Dusk“) reißt das einfach mit. Dabei übersieht man aber leicht, dass Schlagzeuger Harry Cartwell wieder eine tolle Vorstellung abliefert. Auch ohne in einen Geschwindigkeitswahn zu verfallen, holt er aus seinem Instrument teils beeindruckende Läufe heraus und treibt die Chose ungemein nach vorne.
Trotz der tollen musikalischen Leistung vergessen Slough Feg aber nie den Song. Auch auf Digital Resistance gibt es wieder zahlreiche Stücke, die ebenso in Sachen Songwriting bestens bestehen können. Der Titeltrack und das schmissige „Laser Enforcer“ genauso wie die bereits genannten Titel. Wobei man natürlich zugeben muss, dass die Band mit ihrer Spielweise einiges wieder rausreist, wenn ihnen die Ideen ein wenig ausgehen (z.B. „The Price Is Nice“).
Am Ende ist auch Digital Resistance ein klasse Album einer außergewöhnlichen (oder eher etwas speziellen) Band, die zeigt, dass es im Metal nicht immer nur auf Härte, sondern auf die Leidenschaft ankommt. Wer es immer noch nicht getan hat, sollte sie endlich mal auschecken!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Analogue Avengers / Bertrand Russell's Sex Den | 3:49 |
2 |
Digital Resistance | 2:53 |
3 |
Habeas Corpsus | 5:08 |
4 |
Magic Hooligan | 3:50 |
5 |
Ghastly Appendage | 3:19 |
6 |
Laser Enforcer | 4:11 |
7 |
The Price Is Nice | 4:36 |
8 |
Curriculum Vitae | 5:01 |
9 |
The Luddite | 3:21 |
10 |
Warrior's Dusk | 4:34 |
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Besetzung |
Mike Scalzi (Gesang, Gitarre)
Angelo Tringali (Gitarre)
Adrian Maestas (Bass)
Harry Cantwell (Schlagzeug)
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