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Saxon

St. George’s Day Sacrifice - Live In Manchester


Info
Musikrichtung: Heavy Metal

VÖ: 14.03.2014

(UDR / EMI)

Gesamtspielzeit: 120:13

Internet:

http://www.saxon747.com
https://www.udr-music.com


Die CD wurde live im Ritz in Manchester am 23.04.2013 aufgenommen. Saxon spielen dort traditionell eine Show am 23. April, dem sogenannten „St. George’s Day“. Es ist der Festtag zu Ehren des heiligen Georg, dem Schutzpatron Englands.

Das Ganze beginnt mit dem Intro des Albums Sacrifice und läuft dann schnell in den Titelsong über. Der für Saxon-Konzerte typische Anfang besticht durch eine düstere Atmosphäre und lässt es gleich zu Beginn ordentlich krachen. Die CD gefällt durch eine tolle Live-Atmosphäre und einem rauen Sound. Manchmal ist der Klang etwas zu rau und rumpelt schon sehr durch die Boxen. Die Stimmung im Publikum wurde jedoch sehr gut eingefangen und entschädigt dafür. Biff Byfords Gesang hat man für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr in den Hintergrund gemischt - vor allem bei den ersten Songs. Dies wird im Laufe der Spielzeit besser.

Was mir besonders gut gefällt ist die Tatsache, dass Saxon mit „Broken Heroes“, „Rock n Roll Gypsy“ und dem selten gespielten „Ride Like The Wind“ gleich drei Songs aus der bei vielen Fans ungeliebten 80er Jahre-Phase ausgesucht hat, die jedoch allesamt gut ankommen. Vielleicht hat die Band mittlerweile gerade bei den Songs ein bisschen Angst vor der eigenen Courage. Wegen mir könnten solche Songs ruhig öfters gespielt werden! Vor allem bei „Rock N Roll Gypsy“ ist die Stimmung bombastisch. Spätestens ab „And The Bands Played On“ habe ich das Gefühl, mich mitten in einem Saxon-Konzert zu befinden. Wenn das ein Live-Album schafft, hat es alle Anforderungen voll und ganz erfüllt. Das Publikum ist sagenhaft und wer bei „I’ve Got To Rock (To Stay Alive)“ nicht die Fäuste in den Himmel reckt und mitbrüllen möchte, dem ist einfach nicht mehr zu helfen.

Paul Quinn und Doug Scarrat beweisen auch an diesem Abend wieder eine äußerst gute Form und lassen Hammer-Solos vom Stapel. Und bei der Rhythmusfraktion mit dem sagenumwobenen und legendären Nigel Glockler am Schlagzeug und Urvieh Nibbs Carter kann auch gar nix schiefgehen. Die zwei rumpeln einen Rhythmusteppich hin, dass einem Hören und Sehen vergeht. „Conquistadores“ gefällt mir auch sehr gut. Der Song wird selten gespielt und war ein Highlight auf dem Album Metalhead. So kommt es leider wie es kommen muss: Mit der Groove-Hymne „Strong Arm Of The Law“, dem unverzichtbaren „Denim And Leather“ und der unverwüstlichen „Princess Of The Night“ geht die Live-Konserve wahnsinnig schnell zu Ende.

Für Saxon-Fans, die alles von der Band sammeln, durchaus empfehlenswert. Der Live-Mitschnitt hat Seele und die Atmosphäre ist wirklich sehr gut eingefangen. Punkteabzug gibt’s für den nicht optimalen Sound und die Tatsache, dass es einfach schon so viele Saxon-Livealben gibt. Mittlerweile muss die Band meiner Meinung nach eher aufpassen, dass sie nicht durch eine Veröffentlichungs-Überpräsenz negativ auffällt.



Stefan Graßl



Trackliste
CD1:
1. Sacrifice
2. Wheels of Terror
3. Power and the Glory
4. Made in Belfast
5. Rock 'n' Roll Gypsy
6. And the Bands Played On
7. I've Got to Rock (To Stay Alive)
8. Night of the Wolf
9. Conquistador
10. Broken Heroes
11. Guardians of the Tomb

CD2:
1. Ride Like the Wind
2. Crusader
3. Stand Up and Fight
4. Dallas 1 PM
5. 747 (Strangers in the Night)
6. Wheels of Steel
7. Strong Arm of the Law
8. Denim and Leather
9. Princess of the Night
Besetzung

Biff Byford (Gesang)
Doug Scarrat (Gitarre)
Nibbs Carter (Bass)
Paul Quinn (Gitarre)
Nigel Glockler (Schlagzeug)


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