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Slik Helvetica
Hafnium
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Von klassischem Metal spricht das Promoblatt zu Recht ohne sich auf irgendein Unter-Genre festzulegen. Denn bereits die Erwähnung von Mötley Crüe und Poison führt in die Irre. Das eine ist zu viel Glam; das andere zu viel Haarspray. Genauso gut oder falsch wären die frühen Bon Jovi, die einfach etwas zu brav sind. Allen diesen Namen gemein ist, dass sie in die 80er weisen. Und das ist ein guter Hinweis
So frisch und unbedarft wie in diesen frühen Metal Jahren geht heute kaum noch eine Band an den Start. Slik Helvetica wirken daher in der Szene am Ende dieses Jahrzehnts, wie einem Jungbrunnen entsprungen. Egal ob etablierte Klassiker, New-, Nu- oder Modern-Bands, alle wirken neben Slik Helvetica wie Rock’n’Roll-Beamte, die ihre Scheiben nach der Ikea-Anleitung zusammenschrauben.
„Misery“ öffnet die Fenster und der ganze Bauplan-Papierkram wird kräftig durcheinander gewirbelt. Frisch, jugendlich, frech und mit immenser Power wird roher Power Thrash durch die Boxen geblasen. Der „Money Tree“ bleibt so lebendig, lässt den Thrash etwas beiseite; wird dafür sympathisch poppig ohne an Power zu verlieren.
„Heal me“ schaltet dagegen einen Gang zurück. Aber auch diese ruhige Riff-lastige Nummer ist einfach nur geil. „Burnt“ wagt sich dann an regelrecht melodische Passagen heran, ohne die härtere Kante ganz aus den Augen zu verlieren. Ausgewimpt wird nicht.
Der Titeltrack lässt den Thrash, wie sein Vorgänger wieder aufleben, reichert ihn aber fast progressiv an und lässt die Sache etwas schleppend angehen – kein Wunder: Sänger und Gitarrist Mik Myers verarbeitet hier den Tod seines Vaters.
Fazit: Auf ihrem dritten Album, dem ersten das in Deutschland erscheint, verpasst das in Pennsylvania ansässige Trio dem Metal eine Frischzellenkur, die man unbedingt wahr nehmen sollte.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Misery | 3:02 |
2 |
Money Tree | 3:17 |
3 |
Heal me | 3:25 |
4 |
Burnt | 4:06 |
5 |
Your Self | 3:22 |
6 |
Hafnium | 6:15 |
7 |
Reign | 3:30 |
8 |
Wide | 3:16 |
9 |
Fremd Gehirn fressen | 0:15 |
10 |
Cadaver | 3:15 |
11 |
King of Nowhere | 3:22 |
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Besetzung |
Mik Meyers (Git, Voc, Keys)
Mark Bennett (Dr, Perc, Back Voc)
Kjell Benner (B, Back Voc)
Gast:
David Ivory (Add. Git <4>)
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