Auch wenn eine Gruppe von Musikern schon als Vorgruppe von Bewohnern des Musik-Olymps vom Kaliber eines Robbie Williams aufgetreten ist, ist dies kein Beweis dafür, dass man an diese Bewohner musikalisch heranreicht. Diesen Beweis treten Kamera aus Schweden mit Ressurection dann auch gerne an.
Plastic-Pop der Achtziger, bei dem man sich nach eigenen Aussagen Bands wie Duran Duran als Vorbilder „zur Brust“ genommen hat. Eben. Hier verkommen die Vorbilder allerdings zur Kopie. Alle Songs auf der CD sind zwar qualitativ hochwertig eingespielt, klingen aber ausnahmslos wie schon gehört.
Der Opener "Lies“ erinnert mich mit der Textzeile „Tell me lies“ dann auch gleich an Fleetwood Mac. Fans von diversen Boygroups werden dann mit "Borderline" zufrieden gestellt. Mir ist entfallen wer es im Original gespielt hat, aber bei "Like A Drug" stand wohl auch der Kopierer Pate. Das Ganze gipfelt dann bei "I’m Gonna Be Your Lover". Hier standen Duran Duran als Vorbilder parat. Selbst kleinere Stilelemente der vorgenannten wurden frisch von der Leber weg in die Komposition eingebaut.
Positives lässt sich allerdings auch finden. Ihr musikalisches Handwerk verstehen die Jungs von Kamera. Nur sollten sie sich vielleicht ein wenig eigenen Stil zulegen. Dass die Schweden dieses im Allgemeinen ganz gut können, zeigt der aktuelle Musikmarkt. Die Band an sich, und somit auch die Musik, wirken sehr stimmig. Insbesondere die Stimme von Joakim Hjelm kann mich hier überzeugen.