Sacrificium sind Christenmenschen, im Alltag sicherlich sozial und menschenfreundlich eingestellt, aber auf der Bühne so zärtlich wie die Inquisition. Escaping the Stupor zersägt mit harschen Gitarrenriffs (übrigens von einer Lady inszeniert) jede friedliche Ruhepause, zermalmt mit den Drums den (heidnischen?) Gegner und brüllgrunzt alles in Schutt und Asche.
“Keine Atempause“ haben die Fehlfarben einmal postuliert. Und das ist bei Sacrificium Gesetzt – fast immer. Gerade das Stück, das den Schrecken im Titel trägt (“Tremendum“) entpuppt sich dann aber doch als sanftes Akustik-Gitarren-Instrumental. Aber die Pause ist kurz.
Nach zweieinhalb Minuten wird der Hammer wieder geschwungen und alle Heiden sollten die Köpfe einziehen. Das Wort Gottes ist – in dieser Form gepredigt – gnadenlos und verlangt absoluten Gehorsam – zumindest auf der Tanzfläche, wo die Schädel geradezu zum Bangen oder Kreisen gezwungen werden – je nach verfügbarer Haarpracht.
Vielleicht die Scheibe, die der (pubertierende) Konfirmand seiner Patentante zur Konfirmation schenken sollte.