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Reviews
Anita Perras

Think again


Info
Musikrichtung: Country / New Country

VÖ: 12.2004

(Comstock)

Gesamtspielzeit: 35:35

Internet:

http://www.anitaperras.com


Das Comstock-Plattenlabel von Frank Fara nimmt sich immer wider Interpreten an, die sich auch mal abseits der ausgelatschten Charts- und New-Country-Pfade bewegen dürfen. Dies gilt auch für Anita Perras, die für die etwas traditionellere Art der Countrymusik steht, aber mit ihrem Stil in ihrer Heimat Kanada bereits zehn Top10-Platzierungen und 3 Nr.1-Hits hatte.

Im Einzelnen:

Der Opener und Titeltrack weist mit seinem 6/8-Rhythmus bereits auf die Wahrung der Traditionen hin, lässt aber durch die ruhige Instrumentierung die rauchige Stimme von Anita Perras gut herauskommen. "Then you can tell me goodbye" ist bereits nicht mehr dem Countrygenre zuzurechnen und lässt sich wohl am besten als "American style barmusic" betiteln, zu der J.R. seinen Whiskey schwenken würde. Stilsicher sorgen Piano und Saxophon für den Background einer völlig anders und viel sanfter klingenden Sängerin. Diese stilistischen Elemente wiederholen sich nur noch ein Mal, und zwar beim letzten Titel "Cry". Ansonsten kehrt bei "You should dream" schon wieder der Countrygeist Einzug, ein wenig angereichert mit Tex-Mex-Feeling, ohne zuviel Temperament zuzulassen.

Dies bleibt "Tomorrow" vorbehalten, denn hier kann auch mal die Tanzfläche aufgesucht werden, obwohl man sich im Rhythmusbereich, gerade bei Drums und Bass, ein wenig mehr Dynamik wünschen würde. Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass man absichtlich von den rockig-poppigen Elementen Abstand hält. Damit ist aber auch schon die Abteilung "flotte Mucke" am Ende angelangt, denn "Rain or shine" ist ein Slow-Waltz mit Pedal-Steel-Einsatz, bei dem Anita Perras´ soulig-bluesige Stimme gut zur Geltung kommt. Der Slow-Waltz scheint der Lieblingsrhythmus der Sängerin zu sein, denn auch für "Another thing I can´t do" gilt die gemäßigte Schrittfolge. Ein Piano und ein kleines Schlagzeug reichen für den Background fast komplett aus, so dass ihr immer ausreichend Headroom für ihre Stimme bleibt.

Country-Traditionalismus wird bei dem Gene Autry-Titel "That silver haired daddy of mine" gepflegt. Da muss auch mal eine Fiddle und eine gezupfte Gitarre herhalten, um keine Zweifel aufkommen zu lassen. Old fashioned Countrymusik, ebenso wie bei "I`ll take care of you", das in dieselbe Kerbe schlägt.

Fazit:

Anita Perras ist den meisten europäischen Countryfans bisher noch kein Begriff und wird es auch wohl nicht werden, denn ihr von Frank Woodcock produziertes Album Think again ist - allein schon durch die beiden Barmusik-Titel - eher für amerikanische Ohren geeignet. Weiterhin ist die Instrumentierung und insbesondere die Rhythmusgruppe mit Drums und Bass nicht stark genug betont worden, um der Musik ein modernes Arrangement unterstellen zu können. Aber das wäre wohl auch nicht im Sinne der Interpretin gewesen, die sich ihrer Qualitäten jedoch durchaus bewusst sein dürfte.

Die Stimme von Anita Perras in teilweise rau und rauchig und teilweise sanft. Diese Stilrichtung unterscheidet die reifere Kanadierin von den New-Country-Girlies und gibt dieser Musik eine entsprechende Patina, die man nur selten findet. Die Arrangements sind nicht sehr aufwendig, reichen aber für diese Art der Musik aus. Think again wird sicher seine Anhänger finden; ob es in unseren Breiten sehr viele werden, mag angezweifelt werden.



Lothar Heising



Trackliste
1Think again 3:39
2Then you can tell me goodbye 3:21
3You should dream 3:39
4Tomorrow 2:40
5Rain or shine 3:23
6Crystal teardrops 3:50
7Another thing I can´t do 4:41
8That silver haired daddy of mine 3:34
9I´ll take care of you 3:07
10Cry 3:41
Besetzung

Guitar - Doug Deveaux, Steve Petrie, Sonny Fertile
Steel Guitar - Doug Johnson
Bass - Andrew Affleck, Barry Murray, Shawn Penhale
Violins - Dan McGrath, Don Reed
Mandolin - Rick Topham
Keyboard - Steve OConnor, Frank Rose
Tenor Sax - Peter Smith
Drums - Frank Woodcock
Percussion - Frank Woodcock, Pat Pilon


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