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Metallica – Some Kind of Monster (DVD)
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Als Joe Berlinger und Bruce Sinofsky zusammen mit einem Kamerateam im Frühjahr 2001 Metallica ins Studio begleiten, planen sie zunächst eine Dokumentation über den Entstehungsprozess des neuesten Metallica-Albums. Doch dann kommt alles ganz anders. Denn noch kurz vor Beginn der Dreharbeiten verlässt Bassist Jason Newsted nach einem Streit mit James Hetfield die Band. Der Auftakt zu einer Krise, an der die Band beinahe zerbricht.
Für die Arbeiten an dem später St. Anger betitelten Album ersetzen die verbliebenen Bandmitglieder Jason Newsted kurzerhand durch Produzent Bob Rock und es scheint zunächst so, als könne die Band, nicht zuletzt Dank der Unterstützung durch den bandeigenen Psychologen Jasons Weggang problemlos kompensieren. Doch in Wahrheit läuft nichts mehr zusammen. Schon kurze Zeit später lassen Sänger James Hetfield und Schlagzeuger Lars Ulrich ihre übergroßen Egos bei einem Streit um James’ Gesangsparts derart heftig aneinander rasseln, dass Letzterer schließlich kommentarlos das Studio verlässt und sich zum Alkoholentzug in eine Klinik begibt, in der er über ein halbes Jahr verweilen wird. Gitarrist Kirk Hammett und Schlagzeuger Lars Ulrich sehen sich derweil unvermittelt mit einer Situation konfrontiert, die das Ende von Metallica zu bedeuten scheint, eine fast 20jährige Band-Karriere liegt in Scherben. Bald wird ihnen klar, um den drohenden Exitus doch noch abzuwenden, bleibt nur ein Mittel. Die konsequente Aufarbeitung aller bislang totgeschwiegenen Probleme innerhalb der Band. Was folgt ist ein Seelenstriptease aller Beteiligten. Angefangen mit James’ Alkoholentzug, Lars’ längst überfälliger Aussprache mit Dave Mustaine (Megadeth), den man vor Jahren ziemlich unschön aus der Band gekickt hatte, über die rechtlichen Streitereien mit Napster bis hin zu der Erkenntnis, jahrelang nebeneinander, aber nicht miteinander musiziert zu haben, kommt alles auf den Tisch und somit in den Film.
Dass man die Dreharbeiten dennoch nicht abgebrochen hat, ist schon erstaunlich und verdient vollsten Respekt. Schließlich müssen sich alle Bandmitglieder der teilweise erheblichen Kritik ihrer Bandkollegen und ihres Umfeldes stellen und kommen dabei mehr als einmal ziemlich schlecht weg. Der Zuschauer wird Zeuge einer intensiven, äußerst packenden Dokumentation über das Innenleben einer der größten Rockbands unserer Zeit, die über die gesamte Spielzeit von immerhin 141 Minuten fesselt. USA TODAY schrieb anlässlich der Kino-Premiere: „Auch für Nicht-Metallica-Fans ist Some Kind of Monster eine Offenbarung: unterhaltsam, faszinierend und aufschlussreich.“ Besser kann man es wohl nicht auf den Punkt bringen.
Titel: Metallica – Some Kind of Monster Regie : Joe Berlinger & Bruce Sinofsky DVD-VÖ: 03.02.2005 Vertrieb: Paramount http://www.metallica.com
Jochen Nelson
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