Tawny Ellis
Love Life
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Tawny Ellis ist eine vielschichtige Künstlerin, aktiv als Musikerin, Bildhauerin, Schauspielerin und Produzentin. Die aus Georgia stammende Dame wurde schließlich in Südkalifornien ansässig. Ihr neues Album, das fünfte, Love Life, entstand in drei Jahren. In Zusammenarbeit mit den Musikern und Produzenten Jesse Siebenberg und Ted Russell Kamp entstand ein Album mit starker persönlicher Note, wie Tawny ausführt: "The songs for the most part are very personal stories or perhaps stories I tell about what I have observed in relationships. I built these songs mostly with three different people, Gio Loria, my husband, Jesse Siebenberg and Ted Russell Kamp. I was lucky to have all of their extraordinary talent and input on board”.
Weitere prominente Helfer bei der Entstehung des Albums waren Bob Clearmountain und Don Was. Mit nicht vielen Musikern wurde Love Life eingespielt, einen maßgeblichen Anteil hat Jesse Siebenberg, der sich als Multiinstrumentalist ausweist. Die Protagonistin selbst spielt auch Steel Guitar und ein Omnichord, Ted Russell Kamp ist mit seinem Hauptinstrument Bass sowie mit Gitarre dabei.
Enstanden ist Musik, die man heute gut in die große Schublade Americana stecken kann. So finden sich zahlreiche Einflüsse aus Rock, Country und Singer/Songwriter im Sound, abgerundet durch ein cooles Westcoast-Feeling. Der Titelsong startet mit einem Hauch Pop, und Tawny setzt hier erstmal den elektronischen Sound des Omnichords ein. "Moonshine" fließt etwas ruhiger und wird von der einfühlsamen Stimme getragen, manchmal erinnert mich die Gestaltung ansatzweise zwar an Kolleginnen des Genres oder auch an Susanna Hoffs von den Bangles, aber stets nur anteilig in einigen Passagen. Dabei wandert der Gesang zwischen zart und verhalten bis zu kraftvolleren Momenten, aber stets sehr flüssig und mit einem tollen Flow und strahlt insoweit viel Eigenständigkeit aus.
Je ruhiger die Stimmung der Songs, desto mehr steht die Stimme zentral in der Mitte und bestimmt die Atmosphäre wesentlich, beispielhaft bei "Pretend Love", ein sehr einfühlsamer Song mit einem Schuß Country-Feeling, sehr gut gelungen, recht bewegend im Ausdruck. Ted Russell Kamp hat stets sehr gute Songs geschrieben, und jene auf der Platte, die er mitgeschrieben hat, transportieren seine Art des Songwritings eindeutig. (#5, 7, 8) Mein liebster dieser drei Titel ist "Powers That Be", besonders durch den Einsatz der Violine von Scarlet Rivera. "Daddy", nur Gesang und Piano, ist eine Art Liebeslied an den Vater, etwas, das sie ihm schon lange schreiben wollte. Das ist sehr bewegend und emotional.
Den Abschluß bildet ein Song von Donald Fagan und Walter Becker, also von Steely Dan, "Dirty Work", stilistisch sehr gut integriert in den Gesamtsound der Platte, hier auch wieder mit Violine, ein sehr guter stimmiger Abschluss einer Platte mit sehr harmonischer und einfühlsamer Musik, in die man sich rasch einschmiegen kann.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Love Life (Ellis)
2 Moonshine (Ellis/Day)
3 Pretend Love (Ellis/Siebenberg)
4 No More (Ellis)
5 Deep End Of Love (Ellis/Kamp)
6 Spark Of Love (Ellis/Siebenberg)
7 I Believe (Ellis/Kamp)
8 Powers That Be (Ellis/Kamp)
9 Daddy (Ellis)
10 Dirty Work (Fagan/Becker)
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Besetzung |
Tawny Ellis (vocals, omnichord, lap steel guitar, background vocals)
Jesse Siebenberg (background vocals, synths, pedal steel, lap steel guitar, shaker, acoustic guitars, drums, piano, keyboards, Wurlitzer, organ, electric guitar)
Gio Loria (bass)
Quinn (drums)
Ted Russell Kamp (guitar - #5, 8, 10 , bass - #5, 7, 8, 10, background vocals - #8, 10, shaker - #10 )
Jamie Douglass (drums - #5, 7, 8)
Kaitlin Wolfberg (background vocals - #8, 10, violin - #10)
Scarlet Rivera (violin - #8)
Brooke Lizotte (piano - #9)
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