Liebe MAS-Gemeinde!
Ein neues Jahr – ein neuer Mitarbeiter? Fast. Ich bin seit sechs Jahren Gastautor bei Musik an sich. Außerdem schreibe ich seit mehr als 25 Jahren für das Empire-Magazin, das in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert. (…und somit genau 10 Jahre älter ist, als die MAS, die im Juli seit 20 Jahren erscheint.; Red.) Hoch die Tassen!
Zum Musikjournalismus bin ich aus Neugier gekommen. Ich wollte wissen, warum mir diese Platte gefällt und jene nicht – obwohl sie objektiv mindestens genauso gut ist. Meine Laufbahn begann beim Troubadicks, einem Fanzine, das der heutige Nuclear Blast-Promoter Markus Wosgien als Teenager gegründet hatte. Dort konnte ich von Harald Schmidt bis hin zu strukturiertem Lärm alles unterbringen und hatte ein Aha-Erlebnis nach dem anderen. Bis heute bin ich immer wieder erstaunt, was für unterschiedliche und mitunter seltsame Klänge etwas in mir auslösen!
Das ist es auch, was mich bei Musikansich besonders beeindruckt: die enorme Bandbreite an Stilen. Durch die Kompetenz der Autoren entdeckt man immer wieder Perlen, bei denen man nach dem Lesen des Textes weiß: Wenn ich mir das besprochene Werk anhöre, wird es sich in irgendeiner Form lohnen.
Das gilt natürlich auch für die aktuelle Ausgabe, mit der wir in ein hoffentlich besseres Jahr 2021 gehen, obwohl die Kürze der Artikelliste eher den verschärften Lockdown reflektiert. Auch wenn der Name anderes sagt, müssen wir dieses Mal immerhin keinen Toten auf der Titelseite beklagen, wie im November und Dezember des letzten Jahres. Aber die von Stefan interviewten „Toten Gänseblümchen“ heißen nur so – und sind im Gegensatz dazu quicklebendig.
Darüber hinaus haben Norbert (Skyclad) und Ingo (Peter Gabriel) ihre regelmäßigen Kolumnen fortgesetzt und Norbert ist dazu gekommen, die Biographie von Bad Religion zu lesen. Und das war’s dann schon bei den Artikeln. Werfen wir also noch einen kurzen Blick auf ein zufälliges Zusammentreffen bei den Reviews. Gleich zwei Mal wird in dieser Ausgabe die zweifelhafte Weisheit verbreitet, dass wer den Frieden will, den Krieg vorbereiten müsse. Seether tun das im lateinischen Original auf der Titelseite ihres Albums Si vis Pacem, para Bellum, während Höwler sie ins Englische übersetzen und an das Ende ihrer Trackliste verbannen.
Ich wünsche jedem MAS-Leser, dass ihm/ihr dieses Jahr das bringt, was er/ sie sich erhofft!
Für diesmal schließe ich mit meinem von der kanadischen Band Triumph entlehnten Motto: „The Love you send out returns to you in Time.“
Michael Schübeler