Ballrogg
Rolling Ball
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Ballrogg sind ein norwegisches Trio, das sich im Bereich zwischen Jazz, Free Jazz und Rock bewegt. Rolling Ball ist ihr inzwischen fünftes Album und für dieses wechselten sie im Vorfeld den Gitarristen aus. Und diese personelle Änderung nimmt schon einen recht großen Einfluss auf den Sound, denn Vorgänger Ivar Grydeland pflegte einen sehr Americana-beeinflussten Stil, welcher die letzten beiden Alben stark prägte. Der neue Saitenmann David Stackenäs nun ist wesentlich jazz- und rockorientierter und diesen Stempel drückt er dem Album auch auf.
Gleich das erste Stück bietet ihm eine jazzige Fläche, in die er einen psychedelisch angehauchten Rockklang einfließen lässt. Das zweite Stück ist wesentlich näher am Free-Jazz. Der Bass hält die Linie, die Blasinstrumente changieren zwischen schrägen Freejazzklängen und sehr melodischen Parts, während der Gitarristen seine Herkunft hier preisgibt: er stammt nämlich aus dem Umfeld von Kim Myhr und so perlt sein Instrument hier sehr ambient und versponnen zu den jazzigen Klängen der Kollegen.
Das dritte Stück ist sehr ruhig angelegt, hier schweben die Blasinstrumente nur so dahin und die Gitarre unterstreicht dies mit psychedelisch perlenden Klängen.
Der Americana-Sound ist komplett verschwunden, und so ist hier ein wundervolles Album zwischen Jazz, Rock, Psych und ein wenig Free-Jazz entstanden, das zu begeistern weiß. Das liegt vor allem auch daran, dass hier die experimentellen Elemente nicht überambitioniert, sondern songdienlich eingesetzt werden und so ein rundum Hörvergnügen anbieten.
Ein gehobenes und perfekt eingespieltes Werk von drei außerordentlichen Instrumentalisten, welches ob seiner Zugänglichkeit auch hervorragend für Einsteiger in die Welt des Free-Jazz und der Experimentalmusik geeignet ist.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Terms or Conditions |
2 | Merkén |
3 | Rolling Ball |
4 | Collage Casual |
5 | Miami Weekend |
6 | Nostalgic Idol |
7 | Sonata 220 and 110 |
8 | Multiplié Maximal |
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Besetzung |
David Stackenäs
Klaus Ellerhusen Holm
Roger Arntzen
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