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Hundred Seventy Split
The Road - Live
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Die Doppel-Live-CD ist schon von der Optik her ein Schmankerl. Auf der Vorderseite sind die drei Protagonisten zu sehen, wie sie eine Straße entlang gehen. Auf der Rückseite sieht man, wohin sie sich bewegen: Sie gehen den Weg weiter, der noch ein ganzes Stück vor ihnen liegt. Das könnte man auch im musikalischen Sinne so sehen. Wer weiß, was noch alles vor ihnen liegt nach dem mutigen Schritt, die doch sichere Bank Ten Years After zu verlassen und vor allem aus Leo Lyons Sicht noch einmal was ganz neues anzupacken?
Die CD klingt bereits zu Beginn druckvoll, klar und transparent. Man fühlt sich sofort in einem kleinen Club, in dem die drei leidenschaftlich und musikalisch absolut überzeugend aufspielen. Dabei ist die Songauswahl gut aufeinander abgestimmt - und ein paar Ten-Years-After-Klassiker haben sich auch unter die Setlist gemischt. Die Musiker könnten es sich hier einfach machen und hauptsächlich TYA-Songs spielen, was sie aber gerade nicht tun. Sie vertrauen auf das tolle Material ihrer beiden CDs The World Won’t Stop und Hundred Seventy Split und die Rechnung geht zu 100 % auf. Meiner Ansicht nach ist die Mischung hervorragend gelungen, die Songs sind musikalisch absolut erste Sahne.
Dass die drei ihr Handwerk verstehen, merkt man sofort. Ich glaube nicht, dass hier besonders viel nachbearbeitet werden musste. Joe Gooch ist für mich ein toller Sänger und Wahnsinnsgitarrist, der jedoch ziemlich unterbewertet ist. Leo Lyons ist ein Großmeister seines Fachs. Hört euch speziell die Bassläufe während der Gitarrensolos an - einfach phantastisch! Besser kann man ein klassisches Bluesrock-Powertrio nicht in Szene setzen.
Manche Songs gewinnen live noch zusätzlich an Schubkraft. Mir gefällt besonders die etwas psychedelische Hymne „Fifty Thousand Miles Beneath My Brain“, die für mich eine leidenschaftliche Hommage an Rolling Stones „Sympathy For The Devil“ darstellt. Was mich ein kleines bisschen irritiert ist, dass bereits beim dritten Song ein Schlagzeugsolo eingebaut wurde. Das wäre in meinen Augen verzichtbar gewesen. Aber das ist auch der einzige Punkt, an dem ich hier etwas auszusetzen habe.
Das Album rockt, macht Spaß, ist äußerst kurzweilig und macht verdammt viel Lust auf die Konzerte, die im März dieses Jahres anstehen. Ich werde mir diese Truppe auf keinen Fall entgehen lassen!
Stefan Graßl
Trackliste |
CD 1:
1. Where The Blues Began (3:52)
2. Pork Pie Hat (4:39)
3. Let The River Flower (7:58)
4. The Smoke (4:56)
5. Gonna Dance On Your Tombstone (9:53)
6. Going Home (8:31)
7. Fifty Thousand Miles Beneath My Brain (5:42)
8. Love Like A Man (5:14)
9. The World Won’t Stop (6:37)
10. The Sound Of Goodbye (8:13)
11. The Devil To Pay (7:07)
CD 2:
1. Good Morning Little Schoolgirl (7:07)
2. Poison (7:21)
3. No Deal (3:18)
4. Tennessee Plates (5:46)
5. Do You Wish You Were At Woodstock (2:47)
6. I’m Going Home (8:30)
7. Bad Blood (7:43)
8. King Of The Blues (4:07) |
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Besetzung |
Joe Gooch (Gitarre, Gesang)
Leo Lyons (Bass)
Damon Sawyer (Schlagzeug)
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