Esme Patterson ist zweifelsohne eine interessante Frau und Musikerin und hat sich mit ihrem zweiten Soloalbum Woman to Woman ein Konzept ausgesucht, was interessant wirkt, aber auch skeptisch macht. Zumindest mich.
Auf der Scheibe befinden sich also insgesamt 10 Songs, von denen 7 Antworten sind. Und zwar Antworten aus weiblicher Sicht auf Songs wie "Caroline, No" von den Beach Boys oder "Eleanor Rigby" von den Beatles. Frau Patterson hat sich also Songs vorgenommen in denen es um eine Frau geht und als die besagte Frau jeweils geanwortet.
Normalerweise ist die Gute Gründungsmitglied bei der Americana Band "Paper Bird" und damit wichtiger Teil der Folkszene in weiten Teilen der USA. Als Solokünstlerin erinnern mich Musik und vor allem Stimme stark an Heather Nova, was mir durchaus gefällt.
Was als Konzept gut klingt, ist in der Umsetzung so eine Sache. Patterson nimmt die vorhandenen Lyrics wie z.B. bei Elvis Costellos "Alison" und macht aus den "Heimchen am Herd"-Charakteren starke Frauen und münzt die Texte ensprechend um. Das ist einige Male witzig und gelungen, nur ermüdet das auf Dauer ein wenig.
Was bleibt ist ein handwerklich gutes Songwriteralbum mit einem im Ansatz guten Konzept und drei Bonussongs ("Oh Let`s Dance, What Do You call a Woman, Wildflower").