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Endeverafter
Kiss or kill
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Sleaziger Hard Rock für das neue Jahrtausend – Das ist wohl das Etikett welches die Newcomer Endeverafter für sich beanspruchen dürfen. Die junge Band legt mit Kiss or kill dieser Tage ihr Debütalbum vor, welches genau so klingt, wie man es von einer Band dieser Machart erwartet (oder besser erwarten sollte): frisch, unverbraucht und ehrlich rockend. Dabei ist man gar nicht allzu weit von den Wurzeln dieses Sounds, welcher in den 80ern mit Bands wie Poison, Firehouse und Mötley Crüe seine Hochphase hatte, weg. Kein Wunder, dass auch des Öfteren mal die Herren um Nikki Sixx um die Ecke spitzeln („Tip of my tongue“) oder sich eine Powerballade mit einer Portion Pathos und Kitsch („The next big thing“) unter die restlichen Songs mischt.
So weit, so bekannt. Doch was Endeverafter von momentan recht angesagten skandinavischen Glambands wie Fatal Smile, trotz des ähnlichen Outfits unterscheidet, ist der Gesang und die immer wieder auftretende, zeitgemäße Melodieführung. Denn während sich andere strikt an das Widerkäuen Althergebrachten halten, merkt man hier das junge Alter des Vierers. Bands wie Simple Plan oder Fall Out Boy scheinen für Endeverafter keine Unbekannten zu sein. Denn zwischen harten Riffs landen auch immer wieder Melodien welche man durchaus auch von diesen neuzeitlichen Mainstreambands her kennt. Speziell Sänger Micheal Grant könnte ohne weiters seine Stimme den Genannten leihen. Hier fehlen ein wenig die Eier (wie man so schön sagt) für eine gewisse Portion Heavyness. Auf der anderen Seite natürlich auch nicht schlecht. So bringt man dem jungen Publikum nebenbei auch saftigen Rock näher.
Denn dieser wird hier auch geboten. Songs wie das hittige „Baby baby baby“, das mit einem lässigen AC/DC-Boogie-Riff versehene „All night“ oder das schmissige „I wanna be your man“ rocken durchaus deftig und mitreißend. Hier wirkt die jugendliche Frische von Endeverafter einfach ansteckend. Denn diese Unbekümmertheit ist das große Plus der Band und wirkt eben noch nicht aufgesetzt wie bei manchen Berufsjugendlichen. Mit der entspannten und schönen Gitarrenballade „Long way home“ endet ein Album durch das man sich eine Dreiviertelstunde gut unterhalten lassen und man sein Bierchen dazu trinken kann. Nettes Ding, coole Band. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Denn ein paar kleine Langweiler haben sich leider hier auch eingeschlichen.
Mario Karl
Trackliste |
1 | I wanna be your man | 3:06 |
2 |
Baby baby baby | 4:13 |
3 |
Gotta get out | 4:04 |
4 |
Poison | 4:14 |
5 |
Next best thing | 5:18 |
6 |
Tip of my tongue | 4:06 |
7 |
Road to destruction | 5:41 |
8 |
All night | 3:35 |
9 |
Slave | 3:44 |
10 |
From ashes of sin | 4:09 |
11 |
Long way home | 6:14 |
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Besetzung |
Michael Grant (Vocals, Lead Guitar)
Kristan Mallory (Rhythm Guitar)
Tommi Andrews (Bass)
Eric Humbert (Drums)
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