Flame Dream

Silent Transition


Info
Musikrichtung: Prog

VÖ: 2024

(Eigenproduktion)

Gesamtspielzeit: 62:46

Internet:

http://www.flamedreammusic.com


Vielleicht will die Band es so. Anders ist es eigentlich nicht zu erklären, dass Silent Transition nicht bei einem Prog-Label wie InsideOut unter Vertrag steht. Für ein zwar gut etabliertes, aber kleines Internet-Fanzine, wie musikansich.de, ist das allerdings von Vorteil. Denn seit InsideOut von Sony verschluckt wurde, landen unsere Promo-Anfragen im Nirvana.

Flame Dream hingegen haben uns mit einem schicken Promo-Exemplar bedacht, das im 20-seitigen Booklet nicht nur die Texte bereit stellt, sondern auch ganzseitige Fotos der Bandmitglieder, die uns gleichzeitig auch noch Lektüre-Empfehlungen mit auf den Weg geben.

Der Longtrack ist bei Prog-Bands bekanntermaßen die Königsdisziplin. Mir geht es aber oft so, dass mir die kompakten, auf den Punkt kommenden Tracks letztlich besser gefallen. Bei Flame Dream ist das anders. Vier Mal reißen sie auf Silent Transition die 10-Minuten-Marke – und diese vier Tracks begeistern mehr als die beiden (relativen) Shorties, die immerhin auch noch mehr als sechs Minuten auf die Waage bringen.

Die Band eröffnet das Album mit einem dramatischen Track, der klingt, als habe sich Peter Gabriel mit einer Neo-Prog-Band eingelassen. Und das gilt nicht nur für die Stimme. Stark! Die Peter Gabriel-Assoziation weiderholt sich bei „Out from the Sky“, das ein softer Outtake aus einer früheren Genesis-Phase sein könnte.

Der Titelsong gibt sich überaus abwechslungsreich. Die (eher seltenen) Gesangspassagen kommen eher ruhig. Orgel, Keyboards und Gitarren lassen dagegen immer wieder die Muskeln spielen.

Auf seine eigene, ganz andere Art geht auch „Velvet Clouds“ in diese Richtung. Nach einem sehr soften Approach bäumt sich erst die Orgel massiv auf, bevor dann die akustische Gitarre jazzig-spanische Akzente setzt.
Nach dem okayen, aber nicht umwerfenden Instrumental „Signal on the Shores“ setzt „Winding Paths“, die längste Nummer des Albums, noch einmal ein Ausrufezeichen mit schönen kleinen Melodien und tollen Solo-Parts. So eigenständig, dass mir hier keine Vergleiche in den Sinn kommen.

Wenn ich die Homepage richtig deute, ist Silent Transition ein Comeback-Album einer Band, die zwischen 1979 und 1986 bereits sechs Alben veröffentlicht hat. Was nach dem Genuss von Silent Transition besonders erfreut: Für drei dieser Alben werden CD/LP-Re-Releases angekündigt. (Ich hebe schon mal den Finger für Promo-Exemplare, denn die wollen wir den MAS-Lesern nicht vorenthalten.)



Norbert von Fransecky



Trackliste
1No Comfort Zone11:22
2Silent Transition12:24
3Velvet Clouds10:25
4Out from the Sky 6:21
5Signal on the Shores 6:55
6Winding Paths14:40
Besetzung

Pit Furrer (Dr, Perc)
Urs Hochuli (B)
Roland Ruckstuhl (Keys, Perc)
Peter Wolf (Voc, Flöte, Sax)

Gast:
Alex Hutchings (Git)



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