Igor Butman
Only Now
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Mit vollem Namen heisst der russische Jazzmusiker Igor Butman (Jahrgang 1961) Igor Michailowitsch Butman. Der Saxofonist und Komponist studierte bereits früh Saxofon und Klarinette und spielte nachfolgend mit namhaften sowjetischen Jazzmusikern zusammen. Auf dem Melodija-Label erschien 1983 sein erstes Solo-Album in der Heimat.
Ab 1987 studierte er weiter am Berklee College Of Music in Boston und blieb seit 1989 in den USA, und so kam es bald zu Zusammenarbeiten mit dortigen Musikern, wie Gary Burton, Billy Taylor, Walter Davis Jr. und Monty Alexander. Ganz liess er seine Heimat nicht aus den Augen und pendelte fortan auch zwischen New York und Moskau. Weitere Zusammenarbeiten mit hochkarätigen Jazzmusikern prägten ihn und so entwickelte sich sein Stil zunehmend.
Only Now soll des Musikers achtzehntes Album sein. Der Titelsong entstand bereits in den Achtzigern und war seine erste eigene Komposition. Neben weiteren eigenen bietet die Platte interessante Fremdtitel, die bekannteste mag vielleicht "Falling Grace" von Steve Swallow sein, 1966 von Gary Burton aufgenommen.
Als einen wichtigen Musiker in der Gestaltung der Musik sehe ich den Gitarristen Evgeny Pobozhiy, ein junger Mann, der mit sehr viel Einfühlungsvermögen und einem sehr warmen Sound begeistern kann. Von ihm stammt auch der zweite Song der Platte, "Verdict". Das ist eine gelungene Komposition, stark swingend und es wird nicht nur dem Komponisten viel Raum geboten mit seinem perlenden Solo, sondern auch Butman kann sich austoben mit seinem frischen und vollem Sound auf dem Tenorsaxofon.
Zumeist hören wir Jazz von eher traditionellem Zuschnitt, sich an der langen Geschichte des Genres orientierend, allen voran steht die persönliche Sichtweise des Hard Bops, aber auch fusionierende Gestaltung, wie das mit rockendem Unterton unterlegte "You've Got E-mail" beleben dieses Gesicht des modernen Jazz'. Mit "Golden Sun Ray" von Gennady Gladkov fließt die Stimmung erstmals in Richtung Ballade, nimmt aber rasch mit dem einsetzenden Schlagzeug auch Stimmungen des ruhigen Fusion Jazz der Achtziger auf.
Und so kann ich feststellen, dass Igor Butman offensichtlich sehr viel mitgenommen hat auf seinem Weg des Zusammenspiels mit anderen Musikern, und dabei seine eigene Stilrichtung entwickelt hat. Und diese belegt, dass der Jazz noch heute sehr aktuell und modern klingt und noch lange nicht sterben wird. Und wenn dann auch noch, neben Pobozhiy solche hervorragenden Musiker wie Antonio Sanchez und Eddie Gomez mitgestalten, dann kann gar nichts schief gehen. Und so sind alle Musiker dieser Platte wichtige und wesentliche Mitgestalter dieser unterhaltsamen knappen Stunde.
Zudem ist eine wichtige Komponente die gebotene Abwechslung, weil wirklich verschiedene Spielarten des Jazz spielerisch eingeflochten wurden. Pianist Oleg Akkuratov begibt sich mit "Baby I Love You" in einen ganz alten am Stride orientierten Rhythmus und singt dazu noch. Mit "Blues For Wynton" hat Igor Butman als Bonustrack noch eine Widmung an Wynton Marsalis vorgelegt, hier schwingt ein Hauch von New Orleans durch die Komposition, in rhythmischer Hinsicht. Ein feiner Abschluss einer mehr als zufrieden stellender Platte.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Egyptian Nights [Butman]
2 Verdict [Pobozhiy]
3 You've Got E-mail [Butman]
4 Golden Sun Ray [Gladkov]
5 Only Now [Butman]
6 Blues For Wynton (Quartet) [Butman]
7 Falling Grace [Swallow]
8 Baby I Love You [W. Marsalis/McFerrin]
Bonus Track:
Blues For Wynton (in Quintet) [Butman]
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Besetzung |
Igor Butman (tenor saxophone)
Evgeny Pobozhiy (guitar)
Oleg Akkuratov - piano - #5, 8, 9, vocal - #8)
Eddie Gomez (double bass - #5, 6, 8, 9)
Matt Brewer (double bass - #1, 4, 7)
Antonio Sanchez (drums)
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