Melted Ego
Heavyweight Knockout
|
|
|
Ob Melted Ego, wie die Promoter mit stolzgeschwellter Brust verkünden, „die Grenzen der Rockmusik … sprengen“, sei mal dahin gestellt, aber es fällt mir zumindest schwer, mal schnell ein Etikett, das auch wirklich passt, aus dem Ärmel zu ziehen. Nur eins sei mal vorweggesagt, friesisch kühl ist das, was uns die fünf Friesen hier präsentieren, definitiv nicht.
Melted Ego agieren über die gesamten gut 50 Minuten mit Kraft und Ruck, ohne dabei so aggressiv zu werden, dass man das „Hard“ aus den Klammern befreien könnte, aber einfach nur Rock reich dafür nicht aus. Selbst bei der von einem Kinderchor verzierten Akustik-Nummer „Silent Solitude“ ist Kraft im Anzug. Und auch Liebeslieder, wie z.B. „Lover“ kommen als Power Love Songs übern Deich.
Liebe ist übrigens das große Thema der geschmolzenen Egos, die aber nur selten glücklich zu sein scheint. Ob die Egos deshalb geschmolzen sind? Sehr schön ist das in „September Sky“ zu beobachten, wenn eine auseinandergehende Beziehung in Herbstfarben geschildert wird.
Und das gibt mir das Stichwort für den Gesamteindruck, der beim Hören von Heavyweight Knockout zu beschreiben. Wir hören einen erdigen Rock mit einem sehr warmen Sound, der durchgehend packt und dem von der charismatischen Stimme von Melf Hartwig die Krone aufgesetzt wird. Wenn ich einen Vergleich wagen sollte, dann würde ich das Ganze als eine gehärtete Version von Midnight Oil beschreiben.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Soul Cracks | 0:57 |
2 | God or Dog | 5:08 |
3 | September Sky | 5:35 |
4 | Lover | 3:34 |
5 | Heavyweight Knockout | 4:30 |
6 | Thrown out of Neverland | 5:38 |
7 | Anatomy of Melancholy? | 4:40 |
8 | The Mantis | 4:15 |
9 | Echoes of my Screams | 4:30 |
10 | Dystopia unchained | 3:39 |
11 | Silent Solitude | 4:59 |
12 | Carnivor Matador | 6:06 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
Melf Hartwig (Voc)
Pascal Pohns (Git)
Ingo Krantz (Git)
Sven Schnapperelle (B)
Timo von Wittken (Dr)
|
|
|
|
|