Carolyn Alroy
Gorgeous Enormous
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Fakten:
Herkunftsland: USA
Herkunftsstadt: New York
Album: Debüt EP
vergleichbar mit: Kendra Smith, Patti Smith
Format: CD, Download
Erst in der vorletzten Ausgabe habe ich die Mini CD Through a screen door darkly der aus New Jersey stammenden Carolyn AlRoy besprochen und dabei auf das bald erscheinende Album Gorgeous Enormous hingewiesen.
Dies war allerdings eine Fehlinformation, denn das so betitelte Album ist zu mindest in den Staaten bereits 2007 erschienen. Auf diesen Fehler machte mich die Künstlerin höchstpersönlich aufmerksam und schickte mir das Album sogleich.
Womit ich jedoch nicht schief gelegen habe ist, das eben dieses Album ein ausgesprochen starkes werden muss.
Auf den 12 Songs von Gorgeous Enormous packt Carolyn AlRoy allerdings öfters mal die elektrische Gitarre aus und so klingt der Einstieg “Do you know what I mean“ gleich wie eine wunderbare Verknüpfung früher The Church mit The Rainparade. Stahlklare Gitarren perlen in das Hörerohr und erzeugen psychedelische Träume, und die raue Stimme Carolyns passt sich wunderbar ein in diesen traumhaften Popsong. Bei der klaren, Countrylastigen Gitarre, die “My first Mistake“ einleitet und der dann auftauchenden Melodie muss man zwangsläufig an Nick Cave zu Zeiten von seinen Murder Ballads denken. “Italian Parsley“ ist mit seinen fein gesponnenen Gitarren ein leichter, psychedelischer Folksong. “The Reality Song“kommt dann wieder mit diesen Gitarren aus den amerikanischen Weiten der Marke Chris Isaak auf und die Bnd um Carolyn inziniert einen feinen Countryrocksong. Mit “Valentines Day“ gibt die Band dann sogar einen verspielten Walzer, die traurigen Harmonium Melodien verzaubern ebenso wie die feine akustische Gitarre.
Den größten Reiz des Albums macht diese Mixtur aus, das sich die Stile ständig wandeln und trotzdem die Band, bzw. Carolyn immer zu identifizieren ist. “He´s Amazing“ schwenkt dann wieder in diese rockigere Richtung, zwei countryangehauchte Giarren werfen sich die Töne zu (besonders in dem kleinen Solointermezzo). Und ich bin mir ziemlich sicher, eine wundervolle Wurlitzer oder einen Moog zu hören, jedoch ist dergleichen nicht aufgeführt. Die ersten Gitarrenklänge von “Sound of Revolution“ klingen dann tatsächlich nach Nirvana oder den Pixies. Und tatsächlich wird aus dem Song ein poppiges Grungestück mit knackigem Bass und elktrisierenden Gitarren. Und Carolyns Stimme passt auch in diesem härteren Kontext hervorragend. Das diesem mit einem krachigen Doppelgitarrensolo endendem Song dann wieder das völlig gegensätzliche „Waituing fort he Light“ folgt, ist schon fast folgerichtig. Langsame, dem Country entnommene Gitarren, ein trauriges Piano und eine ebenso traurig singende Carolyn, wundervoll.
Breite, schwere Keyboards, darüber zwei Gitarren und eine Violine im Hintergrund, das sind die Bestandteile der weiten Sehnsucht, die “Anything can happen“ auchsmacht. Hier fallen mir spontan wieder die australischen Church ein und das Gitarrensolo könnte so auch auf den 70er Pink Floyd Alben vorkommen. Die Coverversion des Beatles Klassikers “Helter Skelter“ ist eine fein arrangierte Folknummer, die dem an sich ja sehr garstigen Song ganz andere Seiten abgewinnt.
Gorgeous Enormous ist ein grandioses Debüt einer jungen Künstlerin. Der Band und Ihr gelingt es, trotz großer Stilvielfalt einen hohen Widererkennungswert zu erzielen, und das liegt nicht nur an der ausgezeichneten und schön zu hörenden Stimme Carolyns. Auch hervorzuheben ist, das die Band unwahrscheinlich viele musikalische Ideen in recht kurze Songs zu verpacken mag.
Eine ganz dicke Empfehlung – hoffentlich gibt es für dieses Album bald einen Vertrieb in Deutschland.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Do you really know what I mean | 2:23 |
2 |
My first Mistake | 2:16 |
3 |
Italian Parsley | 2:59 |
4 |
The Reality Song | 2:59 |
5 |
Valantines Day | 2:38 |
6 |
He´s amazing | 3:33 |
7 |
Sound of Revolution | 3:15 |
8 |
Waiting for the Light | 2:46 |
9 |
Anything can happen | 3:27 |
10 |
Waiting for you to be born | 3:07 |
11 |
Helter Skelter | 2:37 |
12 |
You belong to me | 3:33 |
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Besetzung |
Carolyn AlRoy: Gesang
Matt Keating: Gitarren, Bass, Keyboard, Piano, Orgel, Perkussion, Back-Up gesang
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