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„Mit 18 rannte ich in Düsseldorf rum, war Sänger in ‘ner Rock’n’Roll Band“, eine ikonographische Textzeile, die wahrscheinlich mehr als eine komplette Generation Deutscher im Schlaf mitgröhlen kann. Mit ihr beginnt das Album, mit dem Marius Müller-Westernhagen den großen Durchbruch hatte. Das Album Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz und der kurz drauf folgende Film Theo gegen den Rest der Welt etablierten Marius/Theo erst als Szene- und dann als deutschen Superstar und verpassten ihm das Image des sympathischen Losers und Stehaufmännchens, das er später mit dem Namenswechsel zu dem kürzeren Westernhagen wieder abstreifte.
Die Textzeile ist aber durchaus biographisch. Denn es gibt ein Leben des Marius Müller-Westernhagen vor Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz. Verbunden ist es mit der fast völlig vergessenen Band Harakiri Whoom, einer lokalen Größe in Düsseldorf, die durch einen gleichnamigen Kurzfilm eine bescheidene überregionale Bedeutung erhielt. Der Film, der sehr skurril beschreibt, wie sich der Sänger der Band vor dem Wehrdienst zu drücken versucht, wurde vom WDR als Bildungsfilm produziert und war daher – als 16-mm-Kopie – in den Medienzentralen der Republik für Schulen, Gemeinden etc verfügbar.
In unserer Gemeinde avancierte der Streifen zum Kultfilm. Wir hatten ihn so oft gesehen, dass wir ihn gelegentlich ohne Ton abspielten und ihn live synchronisierten, oder ihn schlicht rückwärts ansahen. Eine technische Möglichkeit, die die uralten 16-mm-Projektoren im Gegensatz zu DVDs oder Videocassetten boten.
Erst sehr viel später entdeckte ich, dass es auch Tondokumente aus der Zeit vor Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz gibt. Denn das Durchbruchalbum war nicht das Debüt, sondern bereits das vierte Album von Marius Müller-Westernhagen. Insbesondere das Debüt Das erste Mal, das ich mir vor genau 25 Jahren gemeinsam mit dem Nachfolger Bittersüß auf dem Flohmarkt in Hannover gekauft habe, habe ich mittlerweile mehr als lieben gelernt. Es enthält auf naiv jugendliche Weise bereits das in nuce, was den Westernhagen der Theo-Zeit ausmacht.
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