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Info
Zeit: 18.07.2013
Ort: Seeflughafen Cuxhaven/Nordholz
Besucher: 35.000
Veranstalter: ESK Events & Promotion GmbH
Internet:
http://www.deichbrand.de
Wer kennt sie nicht, die Momente an denen man morgens aufsteht und einem irgendetwas Elementares fehlt?! So geschehen am Montag nach dem Wachwerden…also genau zwölf Stunden nach dem letzten Ton von Die Toten Hosen bzw. nach dem fulminanten Feuerwerk, welches das Deichbrand-Festival 2013, und damit die RockCity 9.0, zu Geschichte gemacht hat.
Kein lautes Bassgewummer mehr, keine Hitzeattacken, die einen an lange Saunaabende erinnern. Keine freundlichen, netten, lustigen, durchgeknallten, verwirrten, glücklichen, freudestrahlenden Menschen mehr…und vor Allem keine tolle, rockige, ansprechende, ausgewogene, interessante und laute Musik mehr. Wie soll man nur seinen Gehörgängen erklären, dass sie nun erstmal auf Entzug sind?!
Das Deichbrand 2013 war zwar keineswegs das größte der deutschen Festivals, aber ich habe trotz jahrelanger Festivalerfahrung feststellen dürfen, dass weniger manchmal dann doch mehr ist!
Wie bereits im Vorbericht in der letzen Ausgabe geschrieben, ist das Deichbrand-Festival eine noch sehr junge Veranstaltung, die sich in nur neun Jahren von einem kleinen Event in Cuxhaven (2.000 Fans) zu einem nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil der deutschen Festival-Familie gemausert hat.
Die Besucherzahlen von 35.000 sprechen da ihre eigene Sprache und ich sollte mich täuschen, wenn zur Jubiläumsausgabe im nächsten Jahr nicht locker die 40.000er Marke übertroffen wird…vom Gelände her sollte dem Ganzen nichts im Wege stehen, bedient man sich doch Teilen des Nordholzer Flughafens in Wanhöden.
Sollte einem dieses kleine dörfliche Idyll auf der Landkarte noch nicht wesentlich aufgefallen sein, könnte es daran liegen, dass Wanhöden normalerweise aus 400 Einwohnern, einer Tankstelle und einer Feuerwehr besteht. Und ohne zu übertreiben kann man sagen, dass jeder Bewohner auf seine sympatische Art und Weise am guten Gelingen des Deichbrand-Festival mitarbeitet. Von Bierwagen und Zeltplätzen im eigenen Vorgarten, über eigens angemieteten Duschanlagen und Toilettenhäuschen, bis zu vollgepackten Heuanhängern, aus denen kühle Getränke fast zum EK verkauft werden…alles unter dem Motto „Hurra, das ganze Dorf ist da!“
Um mich von der Begeisterung für das ganze Drumherum mal wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, Musik gab es während der vier Festival Tage zwischen dem 18.Juli und dem 21.Juli 2013 natürlich auch. Da ein breites Spektrum im Bereich Rock, Pop, HipHop, Emo und Metal abgedeckt werden sollte und somit ein LineUp von über 80 Bands zusammen kam, wurde fast rund um die Uhr aufgespielt. Der Veranstalter (ESK Events & Promotion GmbH) hatte sich auch dieses Jahr wieder nicht lumpen lassen und ein klangvolles und ausgewogenes Line-Up zusammengestellt, welches auf zwei großen Bühnen und im nagelneuen Palastzelt für ordentlich Stimmung sorgte.
Da der Donnerstag ja traditionell der Tag der Anreise ist, entstand bereits in den frühen Nachmittagsstunden eine aufgeregt, aktive Aufbauatmosphäre auf den über das gesamte Gelände verteilten Camping Grounds. Musikalisch untermalt wurde das Ganze dann durch die Wohnraumhelden, die auf der wohl kleinsten Mainstage der Welt (der Pritsche eines Mini-Transporters) aufspielten und somit das Zeltaufbauen erleichterten bzw. zumindest ordentlich bespaßten!
Da die beiden Hauptbühnen erst zum offiziellen Festivalbeginn am Freitagnachmittag geöffnet wurden, ging es gegen Donnerstagabend dann in das Palastzelt um internationalen Größen wie D-A-D, Disco Ensemble, oder auch Man The Machetes beim Rocken zu unterstützen. Besonders die Dänen von D-A-D stimmten das begeisterte Publikum bereits auf die kommenden Tage ein und machten ihnen aufgrund ihrer jahrzehntelangen Bühnenerfahrung klar, wie man die Dünen zum beben bekommt!
Funeral For A Friend - Freitag 15:00 Uhr |
Nach einer kurzen, oftmals nicht wirklich entspannten Nacht wurde dann die RockCity 9.0 offiziell eröffnet und die Festivalgemeinde kroch langsam in Richtung der WaterStage, auf welcher die Waliser von Funeral For A Friend pünktlich um 15:00 Uhr ein Hardcore Spektakel erster Güte abfeierten. Auch wenn es für Bands immer recht undankbar ist, ein Festival quasi zu eröffnen, gesellten sich jedoch bereits zu diesem frühen Zeitpunkt geschätzte 4.000 Zuhörer an und um die Bühne.
Aufgrund der Tatsache das die Water- und die FireStage in einem 90° Winkel zueinander standen, konnte man ohne großen Aufwand (also durch einen kurzen entspannten Hüftschwung) quasi die Location wechseln und verstohlene Blicke in Richtung roter Bühne verrieten schon den Auftritt der nächsten Band.
Hätte ich nicht vorher geschaut wer an der Reihe ist, es wäre einem bestimmt auch so eingefallen, da der rote Stern (das Markenzeichen der Hamburger Combo) bereits seit über dreißig Jahren bekannt ist und die Anzahl der Besucher, die eine bunte Haarpracht auf dem Kopf trugen, immer mehr wurden. Somit sollten nun also Slime die Bühne entern, was sie mit dem druckvollen Opener “ACAB“ auch taten. Das die Truppe und die Punk-Bewegung zeitlos ist, zeigte sich spätestens als Jung wie Alt zu Songs wie “Legal, Illegal, Scheissegal“, oder auch “Störtebecker“ lauthals mitgrölten. Einige Eltern, die scheinbar mit bzw. für ihre Kinder zum ersten Mal ein Festival besuchten, schauten einen verdutzt und leicht ängstlich an, was Slime jedoch nicht davon abhielt, ihre Gassenhauer aus drei Jahrzehnten in einem 45minütigen Set zu präsentieren. Mir selber sind Slime nun schon seit 25 Jahren bekannt und zugegebenermaßen hat die Band um Dirk Jora wirklich schon bessere Zeiten gesehen…ob die Reunion von 2010 wirklich notwendig gewesen wäre…den geschätzten 3.000 Fans hat es scheinbar gut gefallen?!
Noch bevor man richtig nachdenken konnte was einem grade widerfahren ist, füllte sich der Bereich der blauen Bühne in unglaublicher Geschwindigkeit. Nur gut, dass der Veranstalter für ausreichend Leinwände gesorgt hat, da es im hinteren Bereich eines abschüssigen Geländes ein wenig schwierig ist, einen direkten Blick auf die Bühne und die dortigen Künstler zu erhaschen!
Bosse - Freitag 17:00 Uhr |
Was einem nun jedoch zu frühabendlicher Stunde geboten wurde, geht quasi in die Deichbrand Konzertgeschichte ein. Fast 35.000 begeisterte Fans begannen ab dem ersten Ton völlig euphorisch alles mitzusingen, was der junge Mann, der soeben die Bühne betreten hatte, in den letzten Jahren veröffentlicht hat. Mit den Worten „Ich kann nicht tanzen und mache es trotzdem…auch wenn ihr nicht singen könnt, macht einfach mit!“ feuerte Bosse einen Volltreffer nach dem anderen ab. Alle, die noch irgendwie in der Lage waren, begannen zu hüpfen, zu tanzen, zu springen und ließen sich auch durch schiefe Töne und damit verbundenen Versuchen den Song “Roboterbeine“ dreimal anzustimmen nicht aus dem kollektiven Freudentaumel bringen. Gestandene Männer sangen die “Schönste Zeit“, Gruppen von Menschen zelebrierten “So Oder So“ und den absoluten Höhepunkt bildeten Songs wie “Du Federst“, “Wartesaal“, oder “3 Millionen“ bei welchen plötzlich alle Anwesenden begannen zu tanzen…und hier bewies sich eindrucksvoll, dass sich Axel Bosse wohl eher wie ein kuscheliger Tanzbär bewegt, als dass er wirklich John Travolta Konkurrenz machen kann, was ihn jedoch umso sympatischer macht. Es sei ihm zu wünschen, dass er weiter so unverkrampft und ohne Starallüren bleibt, auch wenn er grade überall im Rundfunk in der Endlosschleife läuft!
Dieser Auftritt hat nachhaltigen Eindruck hinterlassen und Axel Bosse hatte sichtlich Spass, was das Abtauchen in die Fanmenge vor der Bühne und minutenlanges Abfeiern mit selbiger eindrucksvoll gezeigt hat!
Broilers - Freitag 18:20 Uhr |
Aber wie es nun mal auf Festivals ist, ein Höhepunkt jagt den Nächsten. Während die einen noch versuchten ihr Dauergrinsen aufgrund der grade gesehenen Darbietung aus dem Gesicht zu bekommen, machten sich die anderen bereits zur FireStage auf, wo einen die Broilers bereits gut gelaunt und voller Energie erwarteten. Wer die fünf Düsseldorfer schon mal live erleben durfte, kann sich ein Bild davon machen, was nun für über eine Stunde auf der Hauptbühne abging. Bestgelaunt hauten Sammy Amara, Ron, Andy, Ines und Chris eine Mitgröl-Hymne nach der anderen raus…und man kann nach Songs wie “Harter Weg!“, “In Ein Paar Jahren…“, oder “Tanzt Du Noch Einmal Mit Mir?“ nur eines sagen: „Laut, Rau…aber immer wieder gut!“
Nach Jennifer Rostock spielte dann Casper sichtlich amüsiert auf und bereitete die tobende Masse auf die letzen beiden Bands des ersten Festival-Tages vor. Mit Anti-Flag kam um kurz vor elf ein absolute Größe des amerikanischen Politpunks auf die Bühne, die gelungen ihre Statements an die begeisterten Zuhörer weitergaben.
Den würdigen Abschluss eines gelungenen ersten Tages brachte dann die Melodic-Death-Metal-Band In Flames aus Schweden, die gut gelaunt ihr reichhaltiges Repertoire aus über zwanzig Jahren Bandgeschichte zum Besten gaben und der tobenden Menge vor der Aftershow-Party noch mal richtig einheizte. Ungewöhnlich nur die neue Haarpracht des Sängers Anders Fridén…unter dem Motto „besser ne Glatze, als gar keine Haare!“
Bush - Freitag 18:00 Uhr |
Der zweite Festival Tag begann zwar schon früh (nicht zu verheimlichen sei hierbei die kollektive Ruderparty aller anwesenden Le Fly Zuhörer gegen Mittag), aber so richtig in Fahrt sollte man dann eigentlich mit dem Auftritt der Jungs von Bush kommen. Zwar locker heruntergespielt, aber irgendwie ein wenig lustlos schienen die vier Herren um Gavin Rossdale ihren Auftritt zu zelebrieren. Mag es daran gelegen haben, dass es unmenschlich heiß auf der FireStage war, oder eher daran, dass man als ehemals weltweit gefeierte Band doch lieber im Dunkeln und nicht schon am frühen Abend spielen muss.
Der darauf folgende Auftritt von Frida Gold auf der WaterStage kann dann getrost als Griff ins Klo bewertet werden. Der Sound war übel, die Sängerin Alina hatte ein unsagbar hässliches Outfit an (keine Ahnung wen sie mit diesem Nylon-Fummel bezirzen wollte!) und vor lauter Frust (auf was auch immer) wurde der Auftritt dann auch schon zehn Minuten früher als geplant beendet. Also wie erwartet…nicht wirklich erwähnenswert!
Pünktlich um 20:00 Uhr erhoben sich dann zwei überdimensionale Hände auf der Bühne, die den nahenden Auftritt des vorläufigen Höhepunktes des zweiten Tages ankündigen sollten. Ebenfalls ein gutes Zeichen war die immer größer werdende Meute, die sich vor der FireStage versammelte um ihren neuen Helden zu huldigen.
Kraftklub - Samstag 20:10 Uhr |
Mit “Ich Will Nicht Nach Berlin“ begann dann die über eine Stunde dauernde Show der Chemnitzer von Kraftklub, die nichts, aber auch nichts zu wünschen übrig ließ. Darauf hinweisend, dass sie drei Jahre zuvor noch im Campingbereich gespielt und sich niemand für sie interessiert hatte, genoss Sänger Felix nun das Bad in der Menge. Der ihm dort zugesteckte Heiratsantrag und der Verlust eines Schuhs schien ihn nicht wirklich zu schocken…erzeugte jedoch spätestens, als ein Fan auf die Bühne trat und seiner Freundin den besagten Antrag vor geschätzten 35.000 Zuschauern machte, für kollektiven Freudentaumel und ein neidisches Lächeln auf den Gesichtern vieler Festivalbesucherinnen! Und um die Antwort nicht schuldig zu bleiben…hätte sie denn da wirklich noch nein sagen können?! ;-)
Kraftklub sprachen übrigens später vom absurdesten und krassesten Konzert des Sommers…die Riesenparty fand dann seinen Höhepunkt noch damit, das Felix freudestrahlend und mit einem ungläubigen Blick verriet, dass nun sogar ein Rollstuhlfahrer grade am Stagediven wäre…also besser kann ein Konzert nicht laufen, was?!
Über Frittenbude auf der WaterStage ging es dann direkt zum Headliner des Samstags, den aktuell wieder einmal auf der Überholspur fahrenden Sportfreunde Stiller, die zu später Stunde für ordentlich “Applaus, Applaus“ und für mindestens “Ein Kompliment“ sorgten. Von ganz oben in den Charts lässt es sich natürlich gut auf die Menge schauen, aber eins muss man den drei Münchenern lassen, trotz immer wieder auflodernder Erfolge sind sie immer noch die „Jungs von Nebenan“ geblieben…und singen wird Peter sowieso nicht mehr lernen!
Aber solch eine beeindruckende Karriere muss man erstmal hinbekommen und die 35.000 begeisterten Fans verzeihen ihren „Sporties“ sowieso immer den einen oder anderen schiefen Ton…was unter dem Strich rauskommt zählt!
Das große Finale läuteten dann am frühen Sonntagabend die Münchener HipHopper von Blumentopf ein, die bereits in diesem Jahr mit diversen Veröffentlichungen auf sich aufmerksam gemacht haben und gerade dabei sind, ihre Fanbase noch mehr zu erweitern. Nicht umsonst war der Bereich vor der WaterStage sehr gut gefüllt, was natürlich auch daran gelegen haben kann, dass die Besucher noch einmal all ihre Energie für den nun nahenden Auftritt von Madsen aufgebracht haben und sich schon frühzeitig in Richtung Hauptbühne aufmachten.
Volle Hütte, gute Stimmung, genau das Richtige für einen gelungenen Auftritt der Madsen-Brüder und dem Rest der Band…sollte man zumindest meinen. Aber irgendwie war der Auftritt dann doch ein wenig konfus, etwas konzeptlos und am Ende sogar kürzer als erwartet. Nicht das die feierwütige Crowd sich dadurch davon abhalten ließ, sich selber und das komplette Festival zu feiern, aber es gab schon bessere Auftritte der Wendländer. Lieder wie “Die Perfektion“, “Vielleicht“ und das aktuelle “Lass Die Musik An“ wurden, zwischenzeitlich durch den Daft-Punk-Hit “Get Lucky“ versüßt, zwar ordentlich abgefeiert, aber irgendwie schien ein wenig der Wurm drin zu sein. Naja, nächstes Mal wird halt wieder besser.
Vor dem absoluten Highlight des 2013er Deichbrand Festivals durften dann noch Royal Republic letztmalig die WaterStage rocken, was eine gute Vorbereitung auf das große Finale war. Die Schweden (musikalisch daher auch `The Hives` oder `Mando Diao` nicht ganz fern, jedoch mit mehr Südstaaten-Rockelementen) brillierten durch ihre Bühnenshow um den charismatischen Sänger Adam Grahn und gaben noch einmal alles, was dazu führte, dass die vorbeieilenden DTH-Fans dann doch das eine oder andere Mal interessiert stehen blieben.
Nichts desto trotz fieberte nun alles dem großen Moment entgegen, an welchem die alten Herren des Deutschpunk die Bühne betreten sollten. Ein mit über 35.000 Menschen hervorragend besuchtes Festivalgelände und eine wunderbar inszenierte Bühnenshow brachte einen auf Fahrt und hinterließ einen bleibenden Eindruck und die Erkenntnis, dass Die Toten Hosen es immer noch können!
Die Toten Hosen - Sonntag 21:00 Uhr |
Von Jung bis Alt wurde zu Songs wie “An Tagen Wie Diesen“ oder “Hier Kommt Alex“ getanzt und man bediente sich sogar des alten Ärzte-Krachers “Schrei Nach Liebe“, um ihn zum Besten zu geben. Da sich Arnim von den `Beatsteaks` an diesem Abend auch auf dem Gelände aufhielt, ließ es sich Campino nicht nehmen, gemeinsam mit ihm den alten `The Clash` Hit “Should I Stay Or Should I Go“ zu zelebrieren, was die Menge fast zum Kochen brachte.
Man kann die Band sehen wie man will, ich persönlich habe ein eher gespaltenes Verhältnis zu den neueren Sachen der Düsseldorfer, beeindruckend ist die Bandgeschichte und das damit verbundene dreißigjährige Bestehen auf jeden Fall!
Mal sehen wie lange die Herren noch die Bühnen der Welt bespielen…begeistert war ich diesbezüglich davon, dass mein Sohn ungefähr zwanzig Jahre nach mir bei seinem ersten Toten-Hosen Konzert war! Nach gefühlten fünf Stunden und einem ganzen Haufen von Zugaben neigte sich der Auftritt dann dem Ende zu und wurde von einem bombastischen Abschlussfeuerwerk gekrönt!
Somit haben vier Tage Spass, Party und Unterhaltung zwar ein recht abruptes, aber doch Eindruck hinterlassendes Ende gefunden. Von vielen Seiten wurde die gute Organisation gelobt und es wurde bereits beim Weg zu den Parkplätzen das kollektive Wiedersehen im nächsten Jahr gefeiert!
Baby Come Back |
Und noch etwas zum im Vorbericht angemerkten Lodern und Fackelt: Die Hitze war schon sehr grenzwertig und beinahe wäre wirklich ein Imbiss-Stand in Flammen aufgegangen. Aber durch das schnelle Eingreifen der Rettungskräfte konnte schlimmeres verhindert werden.
Überhaupt hat der Veranstalter ein sehr gutes Händen beim buchen der Ordnungskräfte und des Security-Teams bewiesen, da dieses den Besuchern egal zu welcher Uhrzeit immer nett, kompetent und zuvorkommen entgegen trat und sogar die Versorgung der Festivalgäste während der Auftritte vor den Bühnen mit ausreichend Wasser übernahm (man beachte diverse Regenbogen-Bilder durch die Feuerwehrschlauch-Duschen!)
Ansonsten führten die erhöhten Temperaturen bei den Besuchern in Verbindung mit alkoholischen Getränken gelegentlich zu gesundheitlichen Ausfällen, war man so herrliches Wetter doch aus den letzten Jahren gar nicht gewohnt…es wurde sogar gemunkelt, dass das Festival kurzfristig wegen zu gutem Wetter und fehlendem Sturm bzw. Dauerregen abgesagt werden müsse! ;-)
Sehr beeindrucken war wieder einmal der Hinweis vieler Bands auf die Initiative „Viva con Agua“, welche mittlerweile bei jeder größeren Veranstaltung anwesend ist und mit dem Gewinn aus dem Sammeln von Pfandbechern Brunnenprojekte in Afrika unterstützt!
Ebenfalls zu nennen wäre der geringe Müll, der zwar von den Veranstaltern auf eine Höhe von 230 Tonnen geschätzt wird, jedoch direkt auf dem Festivalgelände kaum auffiel…was man bei anderen Veranstaltungen dieser Art leider nicht immer behaupten kann!
Das Deichbrand-Festival 2013 hinterlässt einen hervorragend guten Eindruck und man kann sich nur bei den Veranstaltern, den ehrenamtlichen Helfern, den Ordnungshütern, der Feuerwehr, den Bands und natürlich den friedlichen und ausgelassen feiernden 35.000 Fans (meinen Sohn inbegriffen, der sein erstes Festival erleben durfte und immer noch von seinen großen Vorbildern Bosse, Madsen, und Die Toten Hosen träumt!) bedanken, die diese Veranstaltung zu etwas ganz besonderem gemacht haben!
Ach, und für alle die, die bisher ihren total eingestaubten Wagen immer noch nicht wieder gefunden haben…gebt nicht auf, ansonsten schaut spätestens zum RockCity 10.0 beim Deichbrand-Festival 2014 vorbei…
…ich werde da sein, keine Frage! :-)
Jens Helbing
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