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Pink Floyd

More (Vinyl)

Info Musikrichtung: Soft-Prog / Soundtrack VÖ: 03.06.2016 (1969) (Pink Floyd / Warner) Gesamtspielzeit: 43:45 Internet: http://www.pinkfloyd.com

Bei anderen Bands fallen Soundtrack-Alben oft völlig aus der Reihe. Man nehme z.B. Queens Flash Gordon oder Yellow Submarine von den Beatles. Bei More ist das anders. Das Album passt stilistisch problemlos zwischen Vergangenes, wie A Saucerful of Secrets, und kommende Alben, wie Meddle. Stücke, die eher Soundkulissen sind, wie „Up the Khyber“ und vor allem das „Main Theme“ und „Quicksilver“, hätte man bei vielen anderen Bands dem Umstand zugeschrieben, dass es sich eben um einen Soundtrack gehandelt hat. Bei Pink Floyd gehören solche Stücke schlicht zu ihrer frühen psychedelischen Phase.

So ist es besonders bemerkenswert, dass es überwiegend die anderen Stücke sind, die More seinen Charakter geben. Während z.B. bei Yellow Submarine eine komplette LP-Seite eigentlich nur zusammen mit dem Film gehört werden kann, funktionieren auf More praktisch alle Stücke auch ohne Film – oder Drogen; abgesehen vielleicht von „Quicksilver".

Weiche, melodische Lieder, die fast Folk Songs sein könnten, bilden den roten Faden der LP und lassen eher an Pastoralen in englischem Grün, als an Musik in der flirrenden Hitze Ibizas denken, wo der Film spielt. Dazwischen krachen Songs („The Nile“ auf der ersten und sein eineiiger Zwilling „Ibiza Bar“ auf der zweiten Seite), die wie proto-metallische Weiterentwicklungen von The Troggs‘ „Wild Thing“ klingen – mit entsprechend angepisstem Gesang.

Prägend sind vor allem die Tasteninstrumente; daneben aber immer wieder auch percussive Grundstrukturen. Zum Ende hin darf David Gilmour auch schon einmal seine Gitarren singen lassen. Im „Dramatic Theme“ erklingen seine lang gezogenen elegischen Akkorde, die in der Zukunft immer mehr zum Markenzeichen von Pink Floyd werden sollen.

Der Vinyl-Re-Release kommt, wie schon The Piper at the Gates of Dawn und A Saucerful of Secrets in solider Aufmachung – 180g Vinyl, stabiles Steckcover, gefütterte schwarze Innenhülle.

Norbert von Fransecky