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Saga 1982 - Live auf dem Höhepunkt ihrer Karriere





(Eine Zugabe zur Saga-Klassiker-Review: eine nie veröffentlichte Kritik des Saga-Konzertes am 28.1.1982 in der Rotation, Hannover - ursprünglich geschrieben für den "Klosterboten", die Schülerzeitung des Leibniz-Gymnasiums, Hannover-List. Das Manuskript habe ich beim Schreiben der Review in meinen Unterlagen wieder gefunden.
Der Text ist nicht überarbeitet - nur um einige erklärende und gekennzeichnete Klammerbemerkungen ergänzt)

Für die Rotation waren 22,-- DM Eintritt 'ne ganze Menge. Qualitativ hat sich die Ausgabe sicherlich gelohnt. Das Konzert war wohl keines der Superlative, aber sehr gut war's trotzdem.

Die Rotation war gerammelt voll. (Die Location gibt es heute nicht mehr. Sie befand sich im ehemaligen Druckhaus des Anzeiger Hochhauses am Steintor. Heute ist dort wohl irgendein (lokaler?) TV-Sender untergebracht; NvF 2004) Sardinenbüchsenatmosphäre wäre geschmeichelt. The Police (vom Band) trafen die Situation mit “Don’t stand so close to me“ nur zum Teil. Vorteil der Enge: Es wurde recht wenig geraucht. Wie auch - mit zwei eingeklemmten Armen?

Punkt 8 fing das Vorprogramm an: ein Gitarrist mit akustischer Gitarre. Ich möchte nicht bestreiten, dass er sein Instrument beherrschte. Da das Repertoire aber nur ein einfaches Nachspielen alter Beatles-Stücke, “Cocaine“ u.ä. war, hätte er wohl lieber in der Passarelle (unterirdische Fußgängerzone in Hannover; NvF 2004) auftreten sollen. Das Publikum ertrug ihn 15 Minuten geduldig. Dann wurden die Buh-Rufe immer stärker. Nach 30 Minuten war Schluss.

Die folgenden 30 Minuten vergingen mit Soundcheck. Ob er an dieser Stelle nötig war, möchte ich bezweifeln. Das wäre sicherlich früher möglich gewesen. Als Saga dann kurz vor 9 endlich begannen, war der Jubel umso größer. (Ich möchte nicht vermuten, dass dieser Effekt beabsichtigt war.) Das Publikum ging sofort mit. Nach dem ersten Drittel fiel die Stimmung dann merklich ab. Der Gruppe gelang es aber großartig, dieser Tendenz entgegen zu steuern. Die zweite Hälfte des Konzerts war eine Aneinanderreihung von Höhepunkten: “What’s it gonna be“, „You’re not alone“ und “Briefcase“, bekannt aus der Rockpop-Nacht. (Die Live-CD In Transit, auf der “Briefcase“ erstmals veröffentlicht wurde, war zum Zeitpunkt des Konzerts noch nicht erschienen; NvF 2004)

Dem Sänger Michael Sadler ist Achtung zu zollen. Ihm gelang die Korrespondenz mit dem Publikum hervorragend. Die letzte vier - fünf Titel ging der gesamte Saal rhythmisch mit. Einzeln mitzugehen ging nicht. Dazu war der Saal zu voll. Die Stimmung in der Rotation war für hannoversche Verhältnisse (soweit ich sie kenne) ganz einfach sagenhaft. Ähnliches habe ich bisher nur bei After the Fire im Domi erlebt. (Leine Domicil - legendärer hannoverscher Live-Club, der als solcher ebenfalls schon lange nicht mehr existiert; NvF 2004)

Die Gruppe beendete das Konzert unter frenetischem Jubel. Dann gab es noch einen kleinen Wermutstropfen. Es dauerte ca. 5 Minuten bis sich die Gruppe zur Zugabe hinreißen lies. Diese bestand dann nur aus einem Titel. Da dieser Titel (“How long“) zu den populärsten der Gruppe überhaupt gehört, möchte ich meinen, dass die Zugabe von vorneherein geplant war. Dass es trotz der Stimmung im Saal keine weiteren Zugaben gab, fand ich recht schwach.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Konzert von Stimmung und Musik her Spitze war. Die Gruppe spielte perfekt (Falsche Noten schien es für sie nicht zu geben) ohne steril zu wirken. Jeder Musiker brachte mehrere Soli. Es wäre lediglich etwas mehr Eingehen auf das Publikum zu wünschen gewesen (Später Soundcheck, Zugaben).


Norbert von Fransecky



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