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Amaury Vassili

Canterò

Info Musikrichtung: Popklassik VÖ: 13.05.2011 (Warner Music France) Internet: http://www.amauryvassili.com

Er war beim ESC 2011 in Düsseldorf als Kandidat auf den Sieg für Frankreiche gehandelt worden: Amaury Vassili mit der Auskopplung des auf Korsisch gesungenen "Sognu" aus seinem gerade erschienenen Album Canterò. Herausgekommen ist mit 82 Punkten leider nur der 15. Rang für die Grande Nation - anscheinend werden der Grand Prix d´Eurovision/ESC und die Oper keine Freunde! Der Spiegel online titelte bereits "Le Schmalz c´est moi", französische Beiträgler auf youtube hingegen wittern eine politische Verschwörung...

Dabei hatte Amaury Vassili mit seinem Debut 2009"Vincero" auf Anhieb Doppelplatin erreichen können, und auch der Nachfolger konnte bereits mit über 100.000 verkauften Platten auf Platz 5 der französischen Plattencharts einsteigen.
Amaury Vassili, geboren 1989 in der Normandie, mischt auf seinem neuen Album Songs in englischer ("I would dream about her" ist eine alternative Version von "Sognu"), französischer, korsischer und italienischer Sprache. Um es aber deutlich zu sagen: Klassikfans werden keine Freude an dem Album haben, Liebhaber der Alben von Sarah Brightman oder Andrea Bocelli hingegen werden den attraktiven Franzosen lieben. Der klassische Tenorsgesangsstil wird zu Pop-"Zwecken" eingesetzt. Beim Grand Prix-Lied "Sognu" dürfte das bekannt sein, bekannt dürfte auch "Con te partiro" sein (= Time to say goodbye), und zwar in der Version eben von Boccelli und Brightman.
Auch bei anderen Stücken mißt sich Amaury Vassili mit Größen des internationalen Musikbuisness, etwa beim Song "Misere" von Zucchero oder bei "Dietro l´amore" von Johnny Halliday. Im Zentrum all dieser Stücke steht seine Stimme, die (sehr synthetisch klingende) Orchestrierung ist dementsprechend (glücklicherweise)dezent.

Canterò von Amaury Vassili ist mit seiner überbordenden Dramatik und Gefühligkeit eindeutig Geschmackssache. In der Sparte "Popklassik" / "Klassikpop" zählt dieses Album allerdings zu den höherwertigen und durchaus empfehlenswerten Platten.

Andreas Matena