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Blind Boys of Alabama

Take the high Road

Info Musikrichtung: Gospel VÖ: 13.05.2011 (Proper / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 54:03 Internet: http://www.blindboys.com

Laut WIKIPEDIA sind die Blind Boys of Alabama 1939(!), d.h. bereits vor über 70 Jahren zu Beginn des zweiten Weltkrieges, gegründet worden - und haben mit Melodiesänger Jimmy Lee Carter bis heute ein Gründungsmitglied an Bord.

Wahnsinn!

Ob die Truppe, die einmal von fünf blinden Männern gegründet wurde, bis heute aus Blinden besteht, weiß ich nicht. Infos habe ich keine bekommen. Aber das Cover-Foto mit sechs schwarzbebrillten Kerlen suggeriert zumindest, dass es so ist.

Zu hören ist von der Sehschwäche (natürlich) nichts. Kritik gibt es von mir eigentlich nur für das zu schnulzige „The last Mile of the Way“ und das recht langweilige „Lead me home“.

Ansonsten werden selbst Klassiker massiv aufpoliert - so die fantastische Power Version des Hank Williams Klassikers „I saw the Light“ das mit dessen Sohn eingespielt wurde, oder die sehr rhythmische, völlig entschmalzte Version von „Stand by me“. Beide Stücke kommen aus dem Country-Bereich, der auf dem von Jamey Johnson mitproduziertem Album durchweg eine große Rolle spielt. So ist z.B. „Have thine own Way, Lord” eine wunderschöne Country-Schnulze allererster Güte und das mit Willie Nelson eingespielte „Family Bible“ ein schöner langsamer Country Gospel.

Das ganze geschieht auf der Basis eines Albums, das grandios auf der Basis traditioneller Gospel-Chor-Gesänge aufbaut. Das kann relaxt, recht heavy, langsam, mit viel Power oder mit einer aus dem Blues entlehnten Mundharmonika („Can you give me a Drink?“) geschehen. Punktuell (z.B. „I was a Burden“) kommen auch Nähen zu Van Morrison ins Spiel.

Ob blind, oder nicht, ein tolles Album!!

Norbert von Fransecky