Reviews

Kärbholz

100%

Info Musikrichtung: Street Rock VÖ: 01.04.2011 (Bandworm / New Music) Gesamtspielzeit: 47:19 Internet: http://www.kaerbholz.de

Der „Warnsticker“ auf dem Cover spricht von „Lebensbejahender Beatmusik“. Im Promozettel steht „bodenständiger Deutschrock“. Die Band selbst bezeichnet es in „K.H.C.C.“ als "Countrycore". Ich selber habe über die letzte Review zu dem 2009er Album Mit Leib und Seele „Deutscher Hard Rock“ geschrieben und dieses Mal „Street Rock“ gewählt.

Dennoch decken Kärbholz mit 100% ein geringeres stilistisches Spektrum ab, als noch mit dem Vorgänger, kommen damit oft besser auf den Punkt und fordern nicht mehr so häufig zu Vergleichen mit anderen Großen heraus. Nähen zu den Hosen höre ich gar nicht mehr; zu den Onkelz kaum noch. Insbesondere das Herausstellen der „vefolgten aufrechten (Un)schuld“ kommt nur noch selten in Anschlag.

Man bekennt sich natürlich(?) zum Bad Boy Image („Du bist König 2011“), singt ein Liebeslied an die Heimatstadt, ohne zu sagen, welche das ist („Diese Stadt“), stellt sich klar gegen Rechts („Tiommi halt’s Maul“), philosophiert über die Weisheit von „dummen“ Fragen („Dumm geboren“) und liefert den obligatorischen Identity-Song („K.H.C.C.“).

Dreckiger rauer Straßenrock ist das Rückrat der Band. Einige der Rippen, über die Andy Classen dann die Produktion spannt, sind Power-Ska mit Schunkeltrompete („Timmi halt’s Maul“), Blues Rock ebenfalls mit viel Power („Nichts zu verlieren“) und das zwischen Hard Rock und Reggae wechselnde „Nacht ohne Sterne“.

Sicher nichts Revolutionäres, aber heiß am Brennen gehaltene Traditionen haben ja auch viel für sich!!

Norbert von Fransecky