Reviews
From Africa With Fury: Rise
Info
Musikrichtung:
Afrobeat
VÖ: 6.5.2011 (Knitting Factory Records) Gesamtspielzeit: 46:28 Internet: http://www.knittingfactory.com/ http://www.myspace.com/seunkuti |
Den Namen Kuti nahm ich erstmals wahr im Jahre 1971, als mit einem gewissen Ginger Baker ein Livealbum veröffentlicht wurde mit dem Titel Fela Ransome-Kuti and The Africa ’70 with Ginger Baker. Fela Kuti spielte auf dem Album Hammond Organ, Percussion und er sang.
Kuti, der von 1938 bis 1997 lebte, war neben seiner musikalischen Tätigkeit auch ein unermüdlicher Kämpfer für die Menschenrechte in Nigeria.
Musikalisch gesehen war er einer der Pioniere des sogenannten Afrobeat.
1982 wurde Oluseun Anikulapo Kuti, der jüngste Sohn des Musikers, geboren.
Auch kurz genannt Seun Kuti, trat er bereits im Alter von 14 in die Band seines damals verstorbenen Vaters ein, und noch heute sind Musiker aus jener Band übrig geblieben, so auch hier auf dieser zweiten Platte des Youngsters.
Während sich der Vater oft auf hypnotisierende sehr lange Titel spezialisierte, möglicherweise, um seine Botschaften so eindringlich wie möglich zu transportieren, treffen wir nun auf eine ’runderneuerte’ und mehr zeitgemäße Interpretation. Die Titel sind kürzer, aber nicht minder stark im Ausdruck, geworden.
Sondern hat man eher das Gefühl, alles käme nunmehr komprimiert.
Das ist purer Rhythmus, alles rüttelt und schüttelt, es ist unglaublich!
Eine Empfehlung für alle, die Arme und Beine nicht stillhalten können oder jene, die steif sind und alsbald flexibel wie Gummi sein könnten.
Neben dem einheitlichen Gruppensound kommt es zwischenzeitlich auch so Soli einzelner Bandmitglieder, z.B. auf Rise gibt es ein feines Trompetensolo.
Wie sein Vater, greift auch der Sohn Themen auf, die sicher einigen unbequem sein dürften, Mr.Big Thief z.B. sagt es doch schon, das hier offensichtlich jemand andere bestiehlt.
Oder bei Rise, wo er singt, ".....but my stomach's still empty". Provokation scheut also auch er nicht, an Selbstvertrauen scheint es ihm auch nicht zu mangeln.
Nahrungsmittelkonzerne wie Haliburton werden gnadenlos genannt und angegriffen.
Neben dem älteren Bruder Femi kann der Vater nun stolz auf beide Söhne sein, beide tragen das Erbe mit Energie und Unverdrossenheit weiter.
Der Afrobeat ist dazu noch modernisiert worden, und die Musik ist eingängig unglaublich intensiv in ihrem Ausdruck, sie bohrt sich förmlich in die Seele.
Dabei bleibt es im Grundmuster beim alten Rezept, ein fliegender und intensiv schaukelnder Perkussionsteppich, dazu die peitschenden Chorgesänge, stur vorantreibende Gitarrenlicks und mächtiges Gebläse!
Wen es interessiert, Brian Eno ist als Co-Produzent tätig geworden, aber nichts für ihn Typisches vermag ich auszumachen.
Lassen wir den Künstler zum Schluß selbst zu Wort kommen:
"Music has great impact on people's feelings. That's what music should be. Pop music today is all about me, me, me. Nobody is singing about we. But nothing can change if we don't look out for our brothers and sisters."
Wahre Worte eines weisen jungen Mannes.
Trackliste
1 | 01:African Soldier |
2 | 02:You Can Run |
3 | 03:Mr.Big Thief |
4 | 04:Rise |
5 | 05:Slave Masters |
6 | 06:For Dem Eye |
7 | 07:The Good Leaf |
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |