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Weiss Heim

Human Race

Info Musikrichtung: Prog Metal VÖ: 2009 (Weiss Heim) Gesamtspielzeit: 48:04 Internet: http://www.weiss-heim.de

Ganz so kindisch, wie das Cover wirkt, sind Weiss Heim wirklich nicht; im Gegenteil!
Recht erwachsen sucht das Quartett plus Gastkeyboarder einen abwechslungsreichen Weg zwischen hartem Rock und Prog Metal. Dabei ist gerade die Integration von Johannes Raschpichler eine wertvolle Ergänzung. Sein oft sehr weiches Piano gibt den heftigen Riffs von „Now in my Head“, dem düster schleppenden Auftakt von „Human Race“ oder dem schweren „Searching for Answers“ Tiefendimensionen, die die harte, gelegentlich - z.B. im Titeltrack - an Dream Theater erinnernde Kante erst richtig schärft.

Sein mal fast verpeiltes („Searching for Answers“), mal ausgesprochen jazziges („ Mary Jane”) und oft massiv dominierendes („Last Song remaining“) Spiel prägt so sehr, dass man oft den Eindruck gewinnt, hier trete der Keyboarder Raschpichler mit einer Backing Band auf.
Das allerdings würde den Instrumentalisten nicht gerecht.

Problematisch ist vor allem die fast durchgehend überforderte Stimme von Denise Niebuhr. Fehlt ihrerm punkigen, an die B 52’s erinnernden Gesang bei dem stark metallischen Titelstück in erster Linie ein growlendes Gegenüber, wirkt sie auf dem folgenden Langweiler „Constructed Dreams“ dünn und völlig überanstrengt. Das eigentlich sehr schöne ruhige „The Answers is you“ wird von ihr in Grund und Boden geschrieen.

Schade, denn die Texte lohnen gehört zu werden. Die - wie aus der Grußliste ersichtlich - eindeutig christlich positionierte Band, macht sich tiefgehend und unmissionarisch offen Gedanken über die Verlogenheit des Glaubens, die Erosion von Traditionsbindungen, suchen nach Visionen für das Leben und geben nur sehr dezent die Antwort, dass uns durch Christus der Himmel letztlich offen steht.

Ich würde gerne mehr von Weiss Heim hören - aber bitte mit einer Stimme, die dem Niveau der Band entspricht.

Norbert von Fransecky