Reviews

Phillip Boa and the Voodooclub

Helios

Info Musikrichtung: Avantgarde Pop VÖ: 04.03.2011 (1991) (Universal) Gesamtspielzeit: 76:42

„Helios“ ist die Sonne; Helios leider nur ein trübes Funzeln, das sich nicht im Mindesten mit Phillip Boa-Glanztaten wie Copperfield, Philister oder Boaphenia messen kann.

Lediglich „The Undersea World of Jaques Costeau and his Friends” schafft es die packende, überzeugende Power der Boa-Hits einzufangen und mit dem Teamwork zwischen Boa und seiner Co-Sängerin Pia Lund zu überzeugen.

Ansonsten besteht das Album zur einen Hälfte aus zweit- oder drittklassigen Songs („Life after being a Zombie”, „And the she kissed her” oder „Wonderless”), die man sich immerhin schön hören kann, da sie den Boa-Spirit atmen. Daneben gibt es aber viel zu viel völlig charismenfreien Nummern, die aus undeutlichem Nichts bestehen („Pretty Baby”), merkwürdige Geräusche von einer gelangweilten Stimme begleiten lassen („Galerie der Fälschung”), oder ähnliche musikalische Null-Lösungen bieten („Pfirsicheisen”).

Im Vergleich dazu, kann man den zwei Jahre später veröffentlichten Nachfolger Boaphenia nur als regelrechte Auferstehung bezeichnen. (Von daher passt es natürlich irgendwie, dass ich diese Review am Karfreitag in die Maschine tippe.)

Die Boni halten sich in etwa an dieses Qualitätsspektrum. Einäugiger unter Blinden ist das etwas kindlich naive „Lifelong Broadwalk“, das ein wenig an die Neue Deutsche Welle erinnert.

Norbert von Fransecky