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Excrementory Grindfuckers

Fertigmachen, Szeneputzen!

Info Musikrichtung: Grindcore VÖ: 20.02.2004 (Eigenvertrieb) Gesamtspielzeit: 73:25 Internet: http://www.excrementory.de

Eines vorweg: Wenn du bei Fertigmachen, Szeneputzen! eine reinrassige Grindcorescheibe erwartet, dann solltest du die Finger davon lassen. Es sei denn, du verstehst viel Spaß.

Was die Excrementory Grindfuckers hier praktizieren liegt stilistisch irgendwo zwischen J.B.O., Knorkator und purem Nonsens - oft lustig, manchmal albern und nie langweilig. Vorzugsweise nehmen die beiden Hannoveraner gestandene Pop-, Schlager- und Metalsongs auseinander, teilen fröhlich Seitenhiebe aus und scheinen dabei in ihrer Kreativität (wie auch in Sachen Gürtellinie) kaum Grenzen zu kennen. Rammstein wird zu "Zahnstein", aus dem unsäglichen Henry Valentino Hit "Im Wagen vor mir" wird "Im Graben vor mir" (Anspieltipp!!) und die gerne belächelte True Metal Szene bekommt mit "Supermarket Knight" gleich die volle Breitseite.

Dass bei derartig verschiedenen parodierten Songs die musikalische Vielfalt des Genres Grindcore (???) meist nicht ausreicht, liegt auf der Hand - dementsprechend chaotisch hechtet die Band von Metal über Pop und Schlager bis hin zu Techno und House, wobei der Grindcore eine immer wiederkehrende Basis bildet. Regelmäßige "Interludes" sorgen außerdem stets für Orientierung und wissen auch desöfteren mit elementaren Lebensweisheiten (wie z.B. "Hast du keinen Schnittlauch, dann nimm doch Petersilie") für manch nachdenkliches Kopfnicken zu sorgen.

Viel Zeit benötigen die Grindfuckers zum Transport ihrer Songaussagen übrigens nicht, und die haben sie auch gar nicht: Wer 99 Tracks auf ein Album bringen möchte muss natürlich Abstriche machen, und so bleibt es nicht aus, dass kaum ein Stück länger als ein Minute andauert. Wobei die 99 Tracks ohnehin geschönt sind, in Wahrheit sind es 71 + Bonustrack - der letzte wurde nur ein wenig in die Länge gezogen.

Zum Anspielen empfehle ich neben "Im Graben vor mir" die Black Metal Parodie "Nebelmacht - Ganz in Grind" und die ganz und gar Alice-Schwarzer-inkompatible "Güllepille" - sowie eigentlich jeden anderen Track, denn selbst wenn man einen Schlechten erwischt haben sollte bleibt stets die befriedigende Gewissheit, dass er in wenigen Sekunden ohnehin vorbei ist.

Unbedingte Kaufempfehlung, und die keinesfalls nur an die Grindcore-Fraktion!

Hendrik Stahl