····· Ringo setzt sich den Stetson auf ····· Der Oktober 2024 wird zum MC5-Monat ····· Kool & the Gang kommen in die „Rock’n’Roll Hall of Fame“ ····· Isolation statt Desolation - The Sweet re-releasen ihr Corona-Album ····· Deep Purple laden Jefferson Starship als Special Guests ein ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Grobschnitt

Die Grobschnitt Story 0; Kapelle Elias Grobschnitt


Info

Musikrichtung: Krautrock

VÖ: 25.06.2010

(MiG / Intergroove)

Gesamtspielzeit: 104:48

Internet:

http://www.eroc.de

„Charing Cross“, „Kapelle Elias Grobschnitt“ und „Elias in Aktion“ - so lauteten die Label, unter denen das, was bald als Grobschnitt deutsche Rockgeschichte schreiben sollte, um 1970 herum die Bühnen im westfälischen und Sauerland unsicher machten.

Wenn Mastermind Eroc nun das Kapitel Null der Grobschnitt-Story erzählt, dann heißt das, dass er uns das gesamte Live-Material präsentiert, dass der Kapelle Elias Grobschnitt im August 1971 zur Verführung stand. Eroc hatte es wenige Monate vor Einspielung des legendären Grobschnitt-Debüts, das im Wesentlichen auf dieses Material zurückgriff, in der Aula des Hagener Theodor-Heuss-Gymnasium mitgeschnitten.
Dazu kommen zwei Live-Aufnahmen aus dem September 1971 und ein kurzes Intro von Erocs früherer Band Wutpickel.
Auf das Album haben es dann letztlich die hier unter Nummer 2 bis 5 aufgeführten Titel geschafft.
Die Grobschnitt-Story 0 kommt im doppelt aufklappbaren Digi-Pack mit einem Bookelt, das die frühen Tage der Band in Deutsch und Englisch Revue passieren lässt.

Bei dem über das Debüt hinausgehenden Material ist die schöne gitarrenlastige Prognummer „About my Town“ zu nennen. Bei den auf CD 2 gelandeten Stücken liefert „Das Teelied“ sehr typischen Grobschnitt-Sound, während das „Das D-Lied“ und das groovende „Die Maschine“ erheblich mehr Jam-Rock Anteile enthalten.

Highlights sind aber fraglos die vier Albumtitel. Ob man nun das kurze, von seiner Flötenmelodie und der fantasievollen Percussion Arbeit lebende „Wonderful Music“ nimmt, das seinem Namen vollauf gerecht wird, oder auf die Longtracks zurückgreift. Hier gibt es kaum eine Sekunde Durchhänger.
Der „Suntrip“ nimmt das später Rocktheater vorweg. Teilweise fast hörspielartig erscheint Moses am brennenden Dornbusch - und wartet vergeblich auf das Wort Gottes. Später wandelt sich der zwischen Gepfeife, fanatsievollen Spielereien und machtvollen Rock'n'Roll-Abfahrten changierende Viertelstünder zur Anti-Vietnam-Hymne.
Aber das ist noch nicht das Highlight. Das nennt sich schlicht „Sinfonie“ und ist ein ziellos in sich ruhendes Musikstück der Kategorie „Der Weg ist das Ziel“. Elegische Gitarrensoli und langgezogenen Akkorde lassen die „Sinfonie“ zur akustischen Hängematte werden, die den Sommer in den nebligsten Novembertag trägt. Nicht unbedingt Grobschnitt typisch liegen hier und bei „Wonderful Music“ die Wurzeln von späteren Eroc Hits a la „Wolkenreise“.

Wer das Grobschnitt-Debüt nicht besitzt, muss hier zugreifen. Aber auch für Besitzer des Albums gibt es genug Gründe das Doppelalbum nicht im Laden stehen zu lassen.



Norbert von Fransecky

Trackliste

CD 1
1 Whazz Gaddit (Wutpickel) (0:46)
2 Die Sinfonie (12:00)
3 Das Reiselied (6:27)
4 Wonderful Music (3:36)
5 Suntrip (16:14)
6 About my Town (8:56)
7 Fallstone (5:25)

CD 2
8 Das D-Lied (4:03)
9 Das Teelied (3:15)
10 Die Maschine (7:49)
11 Das D-Lied (Live im Volkspark Hagen, 26.9.71) (4:33)
12 Die Sinfonie (Live im Volkspark Hagen, 26.9.71) (31:13)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger