Reviews
Underworld (Original Soundtrack)
Info
Musikrichtung:
Soundtrack
VÖ: 26.01.2004 (Roadrunner / Universal) Gesamtspielzeit: 66:58 Internet: www.sonymusic.com |
Angefixt durch grandiose Soundtracks wie dem zu Natural Born Killers, zusammengestellt von Nine Inch Nails Mastermind Trent Reznor, wird man natürlich hellhörig, wenn ein Mitglied eben dieser Göttertruppe, in diesem Fall Danny Lohner, wieder für eine solche Compilation verantwortlich zeichnet.
Wie viele Soundtracks ist auch der vorliegende sowohl qualitativ als auch stilistisch sehr heterogen. Von sanften Klavierballaden über Rock und Metal bis hin zu Drum´n´Bass findet man einiges.
Manchen Stücken gemeinsam ist der Projektcharakter, denn Lohner hat ein ganzes Rudel populärer Musiker zusammen getrieben, was auch die Besonderheit des Underworld Soundtracks darstellt: Wes Borland (Ex-Limp Bizbit), Pichard Patrick (Filter), Josh Freese (A Perfect Circle), Maynard James Keenan (A Perfect Circle, Tool), John Frusciante und nicht zuletzt David Bowie, näheres entnehme man der Trackliste.
Relativ unspektakulär gestaltet sich dabei The Damning Well, Puscifer sind mit ihrer Schnittmenge aus Nine Inch Nails und Tool schon wesentlich interessanter.
Zwei der Allstar-Tracks stellen aber die absoluten Überflieger des Albums dar. Zum einen der Lohner Mix von David Bowies „Bring Me The Disco King“ mit Keenan und Frusciante sowie Bowies Stimme als Zentrum einer absolut klischeefreien, wirklich gefühlvollen Ballade. Das andere Mega-Highlight ist für mich der Renholder-Mix von A Perfect Circle´s „Judith“ in dem sich um Keenans mit einigen coolen Effekten versehenen Gesang ein mitreißender Drum´n Bass Track rankt.
Von Renholder gibt es auch vier circa einminütige Ambient-/Industrial-Appetithäppchen, die leider zu kurz sind um Eindruck zu hinterlassen, sich aber sehr so anhören als hätte da Lohner seine Finger im Spiel.
Weiterhin wären aus dem Rockbereich noch positiv hervorzuheben die schön kranken und harten Psychocore-Stücke von Dillinger Escape Plan und Finch sowie der Asi Rock von The Icarus Line. Skinny Puppy sind mit eher mittelmäßigem Elektro/Industrial vertreten und Page Hamilton (Ex-Helmet) orientiert sich zwar teilweise ein wenig sehr an Nine Inch Nails und Godflesh, hat aber einen interessanten Track zusammengeschraubt.
Von den Balladen überzeugen mich vor allem Milla (Jovovich) und Lisa Germano mit ihrer angenehm abgefuckten Stimme.
Das Qualitätslevel des oben zitierten Natural Born Killers Soundtracks wird von Underworld nicht erreicht, die abwechslungsreiche Mischung aus überragenden, guten und belanglosen Songs ergibt bei mir unter dem Strich 13 Punkte.
Bernhard Frey
Trackliste
1 | The Damning Well – Awakening (feat. Wes Borland, Richard Patrick, John Freese, Danny Lohner) | 4:15 |
2 | Puscifer – (feat. Maynard James Keenan, Danny Lohner) | 4:39 |
3 | Page Hamilton – Throwing Punches | 3:42 |
4 | Milla – Rocket Collecting | 5:42 |
5 | Renholder – Now I Know | 0:57 |
6 | David Bowie – Bring Me The Disco King (Lohner Mix, feat. Maynard James Keenan, John Frusciante) | 6:06 |
7 | Skinny Puppy – Optimised | 3:49 |
8 | Renholder – Down In The Lab | 1:46 |
9 | A Perfect Circle – Judith (Renholder Mix) | 4:23 |
10 | The Dillinger Escape Plan – Baby´s First Coffin | 4:01 |
11 | Johnette Napolitano – Suicide Note | 5:26 |
12 | Trust Company – Hover (Quiet Mix) | 3:10 |
13 | Renholder – Falling Through The Sky | 1:01 |
14 | A Perfect Circle – Weak And Powerless (Tilling My Grave Mix) | 3:02 |
15 | Finch – Worms Of The Earth | 2:35 |
16 | Lisa Germano – From A Shell | 2:57 |
17 | Renholder – Death Dealer´s Descent | 0:55 |
18 | The Icarus Line – On The Lash | 4:04 |
19 | Sarah Bettens – All Of This Past | 4:28 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |