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Reviews

Yaotl Mictlan

Dentro del manto gris de Chaac


Info

Musikrichtung: Black Metal

VÖ: 28.02.2011

(Candlelight Records)

Gesamtspielzeit: 49:26

Internet:

http://www.myspace.com/yaotlmictlan

Bekanntlicherseits bietet der Black Metal eine perfekte Gelegenheit, den eigenen "kulturellen" Hintergrund wiederzuentdecken, sei es auf dem Balkan, in der Ukraine, Skandinavien, Taiwan oder sonstwo. Black Metal mit mexikanischen oder Mayahintergrund ist dagegen aber doch noch einmal etwas Überraschendes. Den spielen nämlich Yaotl Mictlan, das man mit "Krieger aus dem Land der Toten" übersetzen könnte. 1998 in Salt Lake City von den beiden Brüdern Yaotl und Tlatecatl gegründet behandeln sie den Verlust der Mayakultur nach nach der Kolonisierung durch die Spanier und die postkoloniale Suche nach Identität.

Nach ihrem signing mit Candlelight Records ist nun das Album Dentro del Manto Gris de Chaac erschienen, das sich mit Ritualen der mexikanischen und der Mayakultur beschäftigt. Dass Yaotl Mictlan dennoch Black Metal der norwegischen Schule spielen wird dabei kaum jemanden stören. So halten sich auch beim Opener "Dentro del manto gris de Chaac" nach dem Regenwaldintro die indigenen Töne vornehm zurück, ebenso beim folgenden "Garra de Jaguar", das aber durch seine Trommeln im Mittelpart besticht. Ansonsten spielen sie räudigen mid- und uptempo-Black Metal auf der Höhe der Zeit, der gelegentlich an entfernt an Passagen von Absu, die alten Marduk oder Gehenna erinnert. Die Produktion hätte etwas besser sein können, die drums sind eindeutig zu stark in den Vordergrund gespielt.

Nach drei durchschnittlichen Stücken kommt mit "Noche triunfadora" das beste Stück des Albums, das verschiedene Parts vereint: hymnischen Black Metal, der an alte, langsamere Marduk-Stücke erinnert, gelegentliche Ausritte in einen Black Rock´n´Roll sowie den üblichen Yaotl Mictlan-Sound. Geniales Stück gegenüber dem die Schlußhymne "Nada verde crece aqui" nicht mithalten kann.

Yaotl Mictlan spielen auf Dentro del Manto Gris de Chaac einen Black Metal, der wohl auch ohne den indigenen Anstrich funktionieren würde, insofern muß man den Exotenstatus nicht überbetonen. Dennoch sind die Trommeln, Rasseln und Flöten sehr geschickt als Abwechslung eingesetzt; der Sound könnte deutlich besser sein, die Songs sind jeder für sich wohl ein wenig lang geraten. Trotzdem lohnt sich dieses Album, denn auch ohne Exotenstatus ist das guter Black Metal, und auf Kommendes darf man gespannt sein...



Andreas Matena

Trackliste

1Dentro del manto gris de Chaac7:21
2Garra de Jaguar6:16
3Cihuacoatl6:20
4Hun Hunapu4:55
5Gemelos Heroes4:32
6Noche triunfadora6:08
7Huelitiyotl Mexika7:33
8Nada verde crece aqui6:21

Besetzung

Tlatecat: vocals, guitars
Yaotl: drums
Nahualli: bass
Xolotl: guitars
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger