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Finntroll

Nattfödd

Info Musikrichtung: Black Folk-Metal VÖ: 19.04.2004 (Century Media) Gesamtspielzeit: 36:32 Internet: www.finntroll.net

Ein derart lustvolles Zusammenspiel wildester folkloristischer Tänze und schwärzester metallischer Urgewalt, wie es Finntroll auf ihrem neuen Album erneut demonstrieren, dürfte zur Zeit absolut einzigartig sein.

Man sieht die tobenden Zigeunerkapellen und die tanzenden Russen so deutlich vor dem inneren Auge, dass das Fehlen von Ziehharmoniken, Geigen und ähnlichen Instrumenten in der Besetzungsliste völlig unglaubwürdig erscheint. Aber anscheinend gelingt es dem selbst produzierenden Keyboarder Trollhorn tatsächlich all dies aus seinen Tasten und Datenspeichern heraus zu holen.

Empfehlungen verbieten sich bei der durchgehenden Qualität völlig. Auch das Titelstück, das zu Beginn etwas blass wirkt, steigert sich zu einem energischen Höhepunkt, der dann sofort von der Single “Trollhammaren“ noch einmal getopt wird. Lediglich “Grottans Barn“ fällt aufgrund einer etwas geringeren Lebendigkeit ein wenig ab. Sehr schön dagegen der ruhige akustische Ausklang “Rök“, der es dem Hörer ermöglicht, sich langsam von einer überragen, wenn auch recht kurzen CD zu verabschieden.

Überraschen ist - und das scheint mir ein deutlicher Unterschied zu den Vorgängerscheiben zu sein, dass die folkloristischen Spuren trotz der nordischen Herkunft Finntrolls eher in den östlichen bis südöstlichen Teil Europas führen - Klezmer-, Zigeuner- und Korsaken-Weisen.

Norbert von Fransecky