Reviews
One Way out
Info
Musikrichtung:
Düsterrock, -metal
VÖ: 15.04.2011 (Worm Hole Death / Soulfood) Gesamtspielzeit: 51:01 Internet: http://www.ravenscryband.com |
Wie kann aus einem so sonnigen Land wie Italien nur eine derartige Menge an Düsterbands kommen? Nun ja, wie auch immer - Ravenscry, ehemals Sand of Time, gehören jedenfalls dazu, und nach einer selbstbetitelten EP aus dem Jahr 2009 kommt nun das erste Album auf den Markt, das auf den Namen One Way out getauft wurde. Neben den bereits auf der EP vertretenen Songs "Calliope", "Nobody" und der "Redemption"-Trilogie haben es immerhin sieben neue Songs auf das Album geschafft, und wer vorab wissen will wie Ravenscry klingen - irgendwie wie die Landsleute von Lacuna Coil und wiederum auch völlig anders: Der Gesangsstil von Giulia Stefani ist orchestraler als Cristina Scabbia, die Songs sind vertrackter und weniger catchy, dafür ähneln sie sich aber in der Grundstruktur; ein bißchen Within Temptation wird man zusätzlich wahrscheinlich auch entdecken können.
Der Opener "Calliope", einer der alten Songs, rumpelt ganz ordentlich los, versackt dann allerdings im Niemandsland eines Evanescence-like Songs. Auch das folgenden "Elements Dance" versinkt als midtempo-Song im Versuch, dezent orchestrale Melodien unterzumischen, nach ca. einer Minute passiert hier nichts mehr, der Song dauert aber vier (!) Minuten. Interessanter kommt das dub sample am Beginn von "Nobody", das mit der Stimme von Giulia Stefani kontrastiert wird: Gute Idee, aber wieder ist der Song einfach zu lang, ähnlich wie "A starless Night", das auf derselben Idee basiert, aber gitarrenlastiger ausfällt.
Es folgt die "Redemption"-Trilogie als Wiederaufnahme: "Redemption I - Rainy" ist ein leiser "Einstieg"; soweit, so gut, nur dass "Redemption II - Reflection" diese "Einleitung" fortsetzt und damit nur Langeweile produziert, die auch noch ausschließlich synthetisch klingt. Endlich kommen Ravenscry dann mit "Redemption III - Far away" auf den Punkt, d.h. einen ordentlichen dark rock-Song, der eigentlich den Höhepunkt des Albums darstellt.
Von der Struktur her sind allerdings auch die letzten Songs härtere dark rock-Tracks, aber warum nimmt die Band eigentlich immer die Geschwindigkeit heraus?! So fällt lediglich auf, wie schlicht die sich häufig wiederholenden Kompositionen eigentlich sind, und wie stark sie versuchen, vertrackt zu wirken; auch das gezwungen "Orchestrale" fällt so negativ auf, ebenso die unnötige Länge der Songs und die häufig gleich klingende Stimme von Frontfrau Stefani verstärken diesen Eindruck leider...
Ravenscry haben auf One Way out ein paar gute Ideen, den gelegentlichen Einsatz von synths oder auch die dub samples - aber im Grunde ist das fast alles. Technisch hat die Band wohl die nötigen Voraussetzungen, ein gutes Album zu produzieren, am Songwriting hapert es aber gewaltig: So versackt die Band mit dem neuen Album im Mittelfeld der Düsterrock/-metal-Welle...
Andreas Matena
Trackliste
1 | Calliope | 3:44 |
2 | Elements Dance | 4:02 |
3 | Nobody | 5:27 |
4 | A starless Night | 4:24 |
5 | Redemption I - Rainy | 4:51 |
6 | Redemption II - Reflection | 3:58 |
7 | Redemption III - Far away | 5:42 |
8 | Embrace | 4:19 |
9 | Journey | 3:21 |
10 | Back to the Hell | 3:05 |
11 | This funny dangerous Game | 3:48 |
12 | My bitter Tale | 4:20 |
Besetzung
Fagio: bass
Simon Carminati: drums
Giulia Stefani: vocals
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |