Reviews

Manning

Charlestown

Info Musikrichtung: Progressive VÖ: 22.10.2010 (Festival / Import) Gesamtspielzeit: 61:39 Internet: http://www.guymanning.com

Guy Manning ist für seine farbenfrohen Prog-Alben mittlerweile bekannt und berühmt - und er versetzt sich mit Charleston definitiv keinen Kratzer im Lack.

Allein zu dem 35-minütigen Titelsong könnte man eine mehrseitige Rezension schreiben. Insgesamt gehört er zu den sanfteren Stücken, da die Stellen an denen extrem hartes Riffing und aggressivere Gitarrensoli auftreten, relativ selten sind.
„Charleston“ beginnt friedlich melodiös mit einem Himmel voller Streichern, die dann etwas urbaner von leicht angejazzten Strecken abgelöst werden. (Quer?)flöten holen uns wieder auf die grüne Wiese. Im Mittelteil gibt es spoken word parts voller Dramatik, die von relativ soften Drums und Keyboards begleitet werden.

Das sehr kurze „Caliban and Ariel“ kommt akustisch mit einem „durchscheinenden“ Sound, der nicht zuletzt durch die Vocals an eine light Version von Jethro Tull denken lässt.
„The Man in the Mirror” ist in meinen Ohren das Highlight des Albums. Kraftvoller Melodic Rock, stärker vom Gesang geprägt als der Rest der Stücke, mit wärmenden Cello-Klängen, schneidenden Riffs und einer fetten Orgel. Groß!

„Clocks“ hält die Waage zwischen rockigen und melodisch wiegenden Parts fast ideal. „T.I.C.“ gibt den Bläsern an Flöte und Saxophon besonderen Raum.

Wer auf trendfrei, fantasievolle Rockmusik zwischen Gefühl und Härte steht, und nicht alle 35 Sekunden einen Refrain braucht, ist bei Manning garantiert an der richtigen Adresse.

Norbert von Fransecky