····· Ringo setzt sich den Stetson auf ····· Der Oktober 2024 wird zum MC5-Monat ····· Kool & the Gang kommen in die „Rock’n’Roll Hall of Fame“ ····· Isolation statt Desolation - The Sweet re-releasen ihr Corona-Album ····· Deep Purple laden Jefferson Starship als Special Guests ein ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Parzival

Legend


Info

Musikrichtung: Klassikrock / Psychedelic

VÖ: 11.02.2011

(Sireena / Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 40:21

Internet:

http://www.sireena.de

Fakten:

Herkunftsland: Deutschland
Gründungsjahr: 1970
Auflösung: 1974
Album: Debüt Album
Vergleichbar mit:
Format: Vinyl

Da hat Sireena mal wieder einen Schatz erster Güte gehoben!
Die Klassikrockband mit vielen Folk und Psychedelikeinflüssen Parzival produzierte Anfang der Siebziger unter anderem mit Conny Plank drei Alben erster Güte, die leider nicht den verdienten Erfolg einfuhren und somit in Vergessenheit gerieten.
Sireena veröffentlich nun das im Original zu einer teuren Rarität gewordene Debütalbum Legend stilvoll als 180 Gramm Qualitätsvinyl im schmucken Gatefoldcover.
Auf den Stücken der ersten Seite zeigt sich die Band von Ihrer besten Klassikrockseite, fährt mit wunderbaren Streicherarrangements auf und kleidet Ihren eigentlich im Folk angesiedelten Rock mit vielen klassischen Mustern und Instrumentierungen. Das Eröffnungsstück überzeugt mit einer schweren Orgel und psychedelischen Klängen. Es fließen Elemente von den Beatles, Folkrock, frühen Pink Floyd, Krautrock und Klassik organisch Zusammen. “Resignation“ ist dem Titel entsprechend ein wenig melancholischer angelegt, was sich in erster Linie in den dunklen Harmonien des Cellos Manifestiert. Ein kräftiges Schlagzeug treibt den Song mit Flöten und Violinen voran, der mit seinen Breaks zwischen den luftigen und den melancholischeren Parts hin und herwechselt. Auf “8 Years later“ dominieren dann die Violinen. Hier geht es jedoch schon wesentlich psychedelischer zu, die Violinen und Cellos liefern sich mit der Wah-Wah verzerrten Gitarre ein Duell. Der wirkliche Höhepunkt dieses grandiosen Albums ist jedoch der fast die ganze zweite Seite einnehmende 16 Minuten lange Song “Groove Inside“.
Treibende, Perkussion und etwas dissonant wirkende Streicher und Flöten leiten diesen Song ein. Über dem an Ritualmusik erinnernden Perkussionssound liegt ein gleich bleibendes akustisches Gitarremotiv. Über diesen Klängen toben sich Violine, Violas und Flöten psychedelisch aus. Im Mitteteil löst sich der Song etwas auf, die Perkussion verschwindet fasst völlig und die Instrumente erzeugen eine spacig-psychedelische Soundlandschaft. Einzig die Gitarre spielt stoisch weiter. Den weiteren Verlauf kann man kaum mehr beschreiben, die Streichinstrumente treiben sich gegenseitig in ein Finale Furios, bis alles in Wasserrauschen endet. Besonders schön auch die kurze, in sächsischem Englisch vorgetragene Version des Beatles Klassiker „When I am 64“, der die Platte endgültig beendet.

Es sei gesagt, das diese Band eine fantastische Klassikrockband war und nicht nur das, nein, mit Ihrem sehr eigenständigen Stil haben sie die Vorlage für viele Bands der 80er und 90er Jahre, die sich im Neoprog und Neopsychedelic bewegen, gegeben.

Die Aufmachung ist wie immer grandios, allein fehlt dieses Mal eine ausführliche Bandinformation, was ein wenig schade ist. Trotzdem ist dieses Album eines der am höchsten zu bewertenden Album, welches Sireena wieder an das Licht der Öffentlichkeit bringt.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Mersby Legend2:20
2Resignation2:53
38 years later4:40
4Sensless No. 66:54
5Wall Bungalow2:40
6Empty Land4:54
7Groove Inside16:00

Besetzung

Jaspers, Hans: viola
Müller-Menckens, Matthias :flute, piano
Olivier, Thomas: drums, vocals, percussion
Quintus, Walter: violin, bass, organ, piano
Reichhold, Joachim: cello
Siems, Lothar: guitar, vocals
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger