Reviews

Mogwai

Hardcore will never die but you will ( & Music for a forgotten future)

Info Musikrichtung: Postrock / New Artrock VÖ: 30.01.2011 (Rock Action / PIAS / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 75:59 Internet: http://www.mogwai.co.uk/

Fakten:

Herkunftsland: Schottland
Herkunftsstadt: Glasgow
Gegründet: 1995
Album: 7. Studioalbum
Vergleichbar mit: Muse, Godspeed you black emperor, Sigur Ros, My Bloody Valentine The Cure
Format: Ltd: Digibook 2xCD, CD & Download

Die schottischen Post oder New Art Rocker von Mogwai bieten mit ihrem skurril mit Hardcore will never die but you will 7. Album eine sehr ausgereifte und insgesamt gar nicht dem Titel entsprechende ruhige Musik. Die den Band eigenen Soundflächen werden diesmal sehr stark von synthetischen Klangerzeugern dominiert, was aber nicht heißt, das es nicht weiterhin unterhalb dieser Schichten rockig grooved. Der Einstieg mit “ White Noise” und ”Mexican Grand Prix” ist erst einmal bombastisch, ruhig und fließend. Diese scheinbar schlichten Songs beinhalten jedoch unterhalb der Oberfläche gewohnt viele versteckte Ideen und vertrackte Elemente. Songs wie “ George Square Thatcher Death Party” wirken wie eigentümlicher Pop, ein straffer New Order Bass, breitflächige Keyboards und diese angenehmen New Wave / Alternative Gitarren. Darüber liegt der Vocoder Gesang, der dem ganzen ein wenig „Popmusik“ Charme gibt und gleichzeitig die nötige Schrägheit mitbringt. In „ How To Be A Werewolf” arbeiten dann Mogwai Ihre Vorbilder dann sehr deutlich, aber auch sehr interessant heraus: Cure Gitarren, New Order Bass und feine 80er Wavekeyboards.
“Too Raging To Cheers“ arbeitet dann mit einigen wuchtigen, langsamen Postrock Gitarrenschleifen und einer interessanten Violine und ein wenig an Tangerine Dream erinnernden Keyboards sich langsam zu der am Ende stehenden Gitarrenwand auf. Was andere Genrebands dann allerdings schon mal über 20 Minuten auswalzen, packen Mogwai in knapp 5Minuten. Das abschließende “ You're Lionel Ritchie” breitet sich dann allerdings auch über 8 Minuten, von denen jedoch keine verschenkt ist, aus. Langsame Sounds, eine feine Gitarre, ein ruhiger, absolut passender Ausklang dieses eher nachdenklich wirkenden Werkes.

Die Limited Edition des Albums kommt im schönen CD-Buch mit eingebauten 8-seitigem, schön gestalteten Booklet und enthält eine 2. CD mit dem 23 Minuten langem Stück “ Music For A Forgotten Future - The singing Mountain”. Dieses wurde von der Band für die Music for A forgotten Future Installation von Olaf Nicolai und Douglas Gordon in Essen, aufgenommen. Das Grundthema dieses ebenfalls sehr ruhige Stückes wird vom Piano ausgearbeitet, die einschmeichelnde Melodie führt das ganze Stück. Die Aufbauphase des Songs ist sehr lang, so gesellen sich zu der redundanten Melodie nur langsam weitere Instrumente. Im Mittelteil gibt es ein kurzes Aufbrausen, danach flaut das Stück langsam wieder ab. Sicher keine Musik zum Tanzen oder nebenbei Hören, unter dem Kopfhörer mit Augen zu jedoch ein toller Soundtrack für den eigenen Film im Kopf.

Insgesamt zeigen Mogwai sich von Ihrer ruhigeren Seite und bieten dabei ein starkes und interessantes Album.

Wolfgang Kabsch