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Pat Appleton

Mittendrin

Info Musikrichtung: Songwriter / Chanson VÖ: 28.01.2011 (Content / Edel) Gesamtspielzeit: 38:28 Internet: http://www.pat-appleton.com

Ganz verklärt jubelt der Promotext von den literarischen Fähigkeiten Pat Appletons. Gut, das ist die Aufgabe eines Promotextes. Nur hängt er sich hier an der schwächsten Stelle von Mittendrin auf. Die soulig dunkle Stimme der Sängerin gefällt teilweise ganz gut und auch die Musik ist gut produziert und kann sich hören lassen. Wenn dann die „Literatur“ wieder einmal die Fußnägel aufrollen lässt, wünscht man sich, Frau Appleton würde in Englisch singen. Dann könnte man leichter an den Texten vorbeihören.

Bei Stücken wie dem übertrieben dramatischen „Männer ohne Pferd“ wirkt der „literarische“ Charakter des Textes einfach nur aufgesetzt. Und wenn in „Weißmehl“ die Begegnung mit der Stadt Paris auf die Pfunde konzentriert wird, die sich aufgrund von Weißmehl-Produkten auf den Hüften wieder finden, erreicht der Spießigkeitsindex Rekordwerte.

Dass der Promotext nun aber gerade „Niemals“ als besonders gelungenes Beispiel der textschreiberischen Fähigkeiten von Pat Appleton aufführt, schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht. Das Stück klingt so lyrisch wie eine politisch ausgewogenes Manifest zur Unabhängigkeitserklärung. Songschreiberisch geht das gar nicht.
Dagegen ist sogar die „Laue Suppe“ noch schmackhaft, bei der Pat Appleton offenbar zumindest klingen will, wie die Knef.

Insgesamt klingt Pat Appleton - mit Ausnahmen - aber durchgehend so künstlich und aufgesetzt, wie das Lachen mit dem weit aufgerissenen Mund auf den Booklet-Fotos aussieht.

Geeignet für alle, die dem Deutschen nicht mächtig sind.

Norbert von Fransecky