Reviews
Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa
Info
Musikrichtung:
Pagan/Black Metal
VÖ: 25.02.2011 (Drakkar / Sony Music) Gesamtspielzeit: 61:09 Internet: http://www.moonsorrow.com http://www.myspace.com/moonsorrow |
Langsam waten wir durch den Schnee. Der eisige Wind bläst ins Gesicht und nicht einmal mehr der dichte Wald gewährt einem Schutz. Gezeichnet vom Kampf sehnen wir nur noch nach einem: ankommen, in Sicherheit! Doch wo, in einer Welt, versunken im Chaos, gezeichnet vom Krieg? Wir sind nicht mehr viele und unsere Kräfte sind langsam aufgezehrt. Essen, Schlafen? Schon lange nicht mehr geschehen. Vor meinen Augen manifestieren sich schon Bilder der von uns gegangenen. Wohl bald werde ich ihnen folgen müssen, ins Reich der Toten...
Moonsorrow malen die Bilder zu dieser Geschichte, die so ähnlich auf dem neuen Album Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa (übersetzt: wie Schatten wandeln wir durch das Land der Toten) erzählt wird. Episch mochte es die finnische Band schon immer. Daran hat sich auch hier nichts geändert - weder textlich, und erst recht nicht musikalisch. Erzählt wird das Ganze in vier überlangen Stücken, die nur von drei kurzen Zwischenspielen in ihrem Fluss unterbrochen werden. Dadurch ergibt sich ein durchgehend stimmiges Klangbild, bei dem man die tiefe Verzweiflung der Protagonisten fast am Leib spüren kann und sich Tod und Verderben vor dem geistigen Auge zeigen, wenn sich schwere Gitarrenriffs majestätisch durch die Boxen drücken und Ville Sorvali garstig ins Mikro keift. Die Verwandtschaft Moonsorrows zu Bathory in ihrer Wikingerphase ist immer noch vorhanden, doch Moonsorrow sind nicht erst seit jetzt eine ganz eigene Marke im folkig angehauchten und epischen Black Metal.
Ganz sachlich gesehen passiert in den vier Kompositionen von Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa gar nicht mal so viel. Aber das Einflechten von manchmal fast tänzelnden Melodien, ernsthaften Chören hier und dort (Rauf- und Saufgebrülle überlassen sie lieber anderen), sowie einem beständig dezenten Keyboardteppich erschafft einen Klangwall, dem man sich nicht so leicht entziehen kann. Vorausgesetzt man lässt sich auf die Musik ein. Moonsorrow verlangen auch dieses Mal wieder die ganze Aufmerksamkeit des Hörers. Denn erst dann entfaltet sich erst so richtig das durchdachte Songwriting und die eindringlichen Arrangements.
Das größte Kompliment welches man der Band machen kann, ist der Schauer, der einem über den Rücken läuft, wenn man die Platte hört. Das schafft bekanntlich nicht jede Band!
Mario Karl
Trackliste
1 | Tähdetön | 12:44 |
2 | Hävitetty | 1:34 |
3 | Muinaiset | 11:43 |
4 | Nälkä, väsymys ja epätoivo | 1:12 |
5 | Huuto | 15:58 |
6 | Kuolleille | 1:35 |
7 | Kuolleiden maa | 16:23 |
Besetzung
Mitja Harvilahti (Guitars)
Henri Sorvali (Guitars, Keyboards)
Marko Tarvonen (Drums)
Markus Eurén (Keyboards)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |