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The Rock Opera
Info
Musikrichtung:
Rock Oper
VÖ: 01.11.2003 (Meaux / Kingsway / Gerth) Gesamtspielzeit: 108:30 Internet: www.herouniverse.com |
Irgendwann in der Zukunft. Eine dubiose Organisation namens I.C.O.N. hat die Weltregierung übernommen. Religionen und moralische Regeln existieren praktisch nicht mehr. New York, wo die Rockoper Hero spielt, ist mehr oder weniger ein Polizeistaat. Nur die Juden hoffen weiter auf den einen Gott. Da wird in Bethlehem, Pennsylvania, ein Kind geboren.
Vor diesem Hintergrund spielt sich die Handlung der Rockoper so ab, wie die Geschichte Jesu im Neuen Testament erzählt wird. Hero predigt, gewinnt Anhänger, zieht sich die Feindschaft der Mächtigen zu und wird schließlich an einem Straßenschild gekreuzigt. Und auch die Auferstehungshoffnung fehlt natürlich nicht. Sie wird im Abspann mit einem Zitat aus DC Talks “Free at last“ gefeiert - ganz passend, den Michael Tait, eine der DC Talk-Stimmen, singt die Rolle des „Hero“.
“Was wäre, wenn er in Bethlehem, Pennsylvania, geboren wäre...“ steht auf der CD-Hülle. Leider scheint sich Eddie DeGarmo, eine der grauen Eminenzen der christlichen Musik-Szene in den USA, der die Oper gemeinsam mit Bob Farrell geschrieben hat, über diese Frage kaum Gedanken gemacht zu haben. Die biblische Geschichte wird im Maßstab 1:1 auf die Jetzt- bzw Zukunftszeit übertragen. Lediglich die Namen, Berufe und Titel der handelnden Personen werden verändert - und das zum Teil nur leicht. Petrus z.B, scheint nun russischer Herkunft zu sein. Da hatte sich Andrew Lloyd Webber, der vor über 30 Jahren mit Jesus Christ Superstar den immer noch gültigen Maßstab für Rockopern und moderne Verarbeitungen der Jesusgeschichte gesetzt hat, deutlich mehr Mühe gegeben.
Musikalisch wird das eingesetzt, was zur Zeit gut, modern und trendy ist. Bratende Gitarren, Scratches und gerappte Vocals wechseln sich ab. Wer auf der ganz weichen Welle der US-Christen-Szene schwimmt, dürfte hier überordert sein. Wer sich aber zwischen Pillar, P.O.D. und DC Talk wohl fühlt und bei den ersten HipHop- und Rap-Sounds nicht anfängt zu kotzen, ist mit Hero gut bedient.
Wirkliche Spitzenleistungen werden allerdings im Blick auf keines der beteiligten Genres erzielt. Gute Handwerksarbeit - nicht mehr, aber auch nicht weniger - kann man vom Hero erwarten.
Die kraftvolle Rap-Nummer “Raised in Harlem“ ist einer der wenigen Ohrwürmer.
Aufhorchen lässt auch Rebecca St. James, die der guten Maggie eine richtig schön schmutzig laszive Stimme verleiht, und selbst Uneingeweihte ahnen lässt, dass es sich hier - gut biblisch - um eine Aktivistin des ältesten Gewerbes der Welt handelt.
Der Anbetungschor in “Manna from Heaven“ könnte auch von Boney M. stammen. Ansonsten gibt es immer wieder Anklänge an die oben genannten Bands und Trends.
Trackliste
This is how it happened (2:09)
A few good Men (5:10)
Wedding Celebration (4:32)
Fire of Love (4:39)
Lose my Life with you (3:14)
Man on a Mission (1:14)
Secrets of the Heart (3:53)
Stand up and walk (4:24)
Do what you gotta do (3:06)
Take my Hand (1:48)
Love's Declaration (3:18)
Raised in Harlem (4:21)
They're callin' him Hero (2:42)
Manna from Heaven (4:20)
Hero (4:42)
CD 2
Leave here (5:20)
Stand by you (2:48)
Say the Word (1:36)
Intentions (3:20)
Finally home (3:37)
Not in our House (2:09)
Murder on their Minds (3:00)
Party in the House today (3:49)
In Rememberance of me (1:54)
Shadowman (5:01)
Hero's Agony (2:37)
I am (4:17)
Kill the Hero (6:01)
Execute (3:58
- Intentions (Reprise)
- Hero (Reprise)
- Lose my Life with you (Reprise)
He's not here (3:42)
The Truth comes out (1:48)
Besetzung
Hero (Michael Tait)
Petrov (Mark Stuart)
Maggie (Rebecca St. James)
Agent Hunter (Paul Wright)
Mama Mary (Nirva)
Chef-Rabbiner Kai (John Cooper)
Judas (Michael Quinlan)
Verkrüppelter Mann (Matt Hammit)
Jairus (T-Bone)
Jairus’ Frau (Donnie)
Polizeichef Devlin (Pete Stewart)
Gouverneur Pilatus (Bob Farrell)
Predigender Rabbi bei der Hochzeit (John Grey)
Engel am Grab (Nathan Lee)
Hochzeitsgäste (Grits)
Braut und Bräutigam (Pete & Donna Stewart)
Musiker:
Pete Stewart (Git, B, Piano)
Rick May (Dr)
Tony Lucido (B)
Eddie DeGarmo (Piano)
Todd Collins (Perc)
Carl Marsh (Synth)
DJ Maj (Scratches)
Paul Moake (Sitar & Mandoline <„Do what you gotta do“>)
Jelly Roll Johnson (Harmonica <“Stand up and walk“>)
& div Chöre
Produzenten:
Eddie DeGarmo
Pete Stewart
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |