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Reviews

Nicoffeine

Lighthealer stalking flashplayer


Info

Musikrichtung: Noiserock

VÖ: 25.02.2011

(BlueNoise / Alive)

Gesamtspielzeit: 65:52

Internet:

http://www.nicoffeine.com
http://www.myspace.com/nicoffeinemusic

Holla die Waldfee! Nicoffeine haben sämtliche Regeln der Musiktheorie abgemurkst und tanzen fröhlich auf deren Grab. Kompromisslos und verstörend sind zwei Attribute, die einem beim „Genuss“ von Lighthealer stalking flashplayer sofort durch den Kopf schießen. Dass hier gewaltig was nicht stimmen kann, in den Köpfen der drei hemmungslos lärmenden Personen, sieht man schon an den schrägen Titeln der acht enthaltenen Stücke.

Lieder möchte ich diese gar nicht mal nennen. Denn hier muss man schon ein großes Faible für schiefe Töne mitbringen, um das Ganze als Musik und nicht nur als weißes Rauschen zu erkennen. Noiserock, jawohl, das ist noch die treffendste Bezeichnung für das, was Bandgründer Soheyl Nassary, Jörg A. Schneider und Szene-Koryphäe und BluNoise-Inhaber Guido Lucas hier fabrizieren. Ohne Rücksicht auf Verluste hämmert das Trio ekstatisch auf seine Instrumente ein. Hier fiept es, hier brummt es und überhaupt ist der Sound hochgradig brutal. Aufgrund seiner Konsequenz schon fast auch hypnotisch. Eine improvisiert zu scheinende, regelrechte Lärmsymphonie stürzt da auf den Hörer herein.

Hört man sich diese 65 Minuten wirklich am Stück an, braucht man anschließend entweder ne gute Therapie oder man ist sowieso schon total durch. Mit viel Sympathie würde man das Ganze wohl auch als kathartisch bezeichnen. Wo ähnliche Bands wie zum Beispiel TODD oder Don Vito noch recht geradlinig rocken, ziehen Nicoffeine alles in die Breite. Stellenweise gewinnen ihre Stücke schon ein regelrechtes Postrockformat. Manch einer will dabei sogar Wurzeln im Krautrock-Metier heraushören. Amon Düül II und Can werden hier genannt. Diese beiden werden ja gerne als Kunst angesehen und es gibt bestimmt auch ein paar, die das im Falle von Nicoffeine machen. Aber wahrscheinlich lacht sich die Band selbst ins Fäustchen, wenn das hier jemand tut. Das alles einzuspielen war bestimmt ein Mordspaß, aber wer das schlussendlich hören soll, das frage ich mich wirklich! Aufgrund seines speziellen Charakters entzieht sich dieses Opus von vorne herein jeglicher objektiver Bewertung…



Mario Karl

Trackliste

1Holy hell of a Himmel2:46
2Milf & honey3:20
3Handjobs & runaways11:16
4Prügelperser4:30
5Bread & bitter gloriole17:20
6Proteineache4:02
7Ppartyzan vs. Prominent Tongue6:14
8I always shine when you say nein16:18

Besetzung

Guido Lucas (Bass, Synthesizer, Soundscapes)
Soheyl Nassary (Guitars, Vocals, Synth & Sounds)
Jörg A. Schneider (Drums, Percussion, Soundscapes)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger