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Reviews

Die Apokalyptischen Reiter

Moral & Wahnsinn


Info

Musikrichtung: Metal

VÖ: 25.02.2011

(Nuclear Blast / Warner)

Gesamtspielzeit: 36:57

Internet:

http://www.reitermania.de
http://www.myspace.com/reitermania

Was ist Moral, was ist Wahnsinn? Und was haben diese miteinander zu tun? Sind beides wirklich absolut gegenteilige Begriffe oder doch wieder nicht? Das sind Fragen, welche sich Die Apokalyptischen Reiter auf ihrer neuesten Platte stellen. Und der typische Reiter'sche Wahnsinn ist etwas das dem letzten Studioalbum Licht gefehlt hat. Dieses war zwar ein homogenes Rock/Metal-Album mit einer klaren Linie. Dafür klangen aber alle Lieder relativ ähnlich und fast zu brav.

Das ist auf Moral & Wahnsinn glücklicherweise nicht mehr so. Hier tobt sich die Band mit Neugitarrist Ady wieder mehr aus. Stellenweise wird es sogar richtig großkotzig, wie bei der morbiden und (hoffentlich) ironischen Ballade „Dr. Pest“ - eine Ode an ihren schrägen Keyboarder mit großen Orchesterklängen, die hier nicht zum einzigen Mal auftauchen und der Musik einen regelrechten Bombastanstrich verleihen. Die Pathoskeule wird natürlich auch wieder ordentlich geschwungen. Aber Die Apokalyptischen Reiter waren immer schon eine Band, die das auf sympathische Weise tut. Und so werden Titel wie das ebenfalls balladeske „Wir reiten“ oder das schmetternde „Die Boten“ zu richtigen, angenehmen Hymnen.

Bereits bei dieser Eröffnung bekommt man die ersten Genre-fremden Einsprengel mit einer netten Flamenco-Einlage. Gleich anschließend wird es beim etwas komischen „Gib dich hin“ auch noch arabisch und beim Titeltrack „Moral & Wahnsinn“ empfangen einen funkige Gitarren. Wie schön, dass man auch 2011 wieder hemmungslos experimentiert. Trotzdem sind geradlinige und heftige Brecher wie „Hammer oder Amboß“ oder die extreme Uptempo-Nummer „Erwache“ noch immer eine große Stärke der Band, bei denen die Gitarren wieder richtig brüllen dürfen. Selbstverständlich nicht mehr so wild wie zu All you need is love-Zeiten. Aber das erwartet wohl heute auch niemand mehr wirklich.

Mit dem melodisch angenehmen und feinen „Ein liebes Lied“ endet ein recht unterhaltsames Album, welches die Fangemeinde überzeugen dürfte. Passend zum Titel passt hier wieder die stimmungsmäßige Mischung aus Licht und Dunkelheit. Trotzdem muss man sagen, dass man z.B. an Have a nice trip oder Samurai nicht rankommt.



Mario Karl

Trackliste

1Die Boten3:27
2Gib dich hin3:48
3Hammer oder Amboß3:33
4Dir gehört nichts3:02
5Dr. Pest3:53
6Moral & Wahnsinn3:12
7Erwache3:35
8Heimkehr1:44
9Wir reiten4:00
10Hört auf3:29
11Ein liebes Lied3:14

Besetzung

Fuchs (Vocals)
Ady (Guitars)
Volk-Man (Bass, Vocals)
Dr. Pest (Keyboards)
Sir G. (Drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger