Reviews

Michael Harris

Worlds collide

Info Musikrichtung: Progressive Metal VÖ: 18.11.2003 (Lion / Alive) Gesamtspielzeit: 62:04

Mit reichlich Lärm, Breaks und Ramtamtam (aber ohne Keyboards - darauf legt er besonderen Wert) lässt Michael Harris die Welten kollidieren, um sich ein Plätzchen zu Füssen der Prog-Metal-Götter zu sichern.

Das gelingt ihm dann am besten, wenn er Wege geht, auf denen jene weniger verkehren. Das leicht angejazzte Mittelsolo des Titelstücks vielleicht, oder die an Stewe Howe erinnernde Akustikgitarre bei “Mr. Strange“, die Metal-Version des Jimi Hendrix-Epigonen Stevie Ray Vaughn (“Into the spiral Rain“ oder die ruhige ZZ Top-Kopie “Mandy Slang“.

Wenn der Ami aus Ohio aber seinem Hauptpfad folgt, bleibt er klar zweite Wahl. Denn an die Götter und ihre direkteren Epigonen reicht der konsequente Solist nur an wenigen Stellen heran. Worlds collide ist sein erstes Soloalbum mit Gesang, das er komplett geschrieben, produziert und eingespielt hat. Lediglich die Drums steuert ein Partner bei, der ihm aber recht nahe zu stehen scheint. Ein Bruder? Gut möglich, dass die Musik im Blut liegt. Beide Eltern waren Profimusiker.

Wenn Harris eine feste Größe im Geschäft werden will, muss er seinen eigenen Stil noch finden. Zur Zeit liefert er ein sehr unterschiedliches, oft sehr interessantes, handwerklich über jeden Zweifel erhabenes Sammelsurium zwischen Prog Metal, Jazz-Rock und Rock ab, dem noch ein wenig der rote Faden fehlt.

Ruhig mal antesten.

Norbert von Fransecky