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Augnil Sitrom

The First Die Last

Info Musikrichtung: Elektronik VÖ: 19.12.2010 (Eigenproduktion) Gesamtspielzeit: 19:19 Internet: http://augnilsitrom.bandcamp.com/ http://www.myspace.com/augnilsitrom

Irgendwie fragt man sich schon, was man von einem Künstler halten soll, der anonym bleiben will und sich deshalb Augnil Sitrom nennt (was eigentlich sofort als ‚Lingus Mortis‘ rückwärts geschrieben auffällt) und der absolut unkommerzielle Musik oder Geräuschkulissen veröffentlicht. The First Die Last ist bereits die zweite Veröffentlichung von Augnil Sitrom, nach einer ersten Split CD mit WHORIFIK aus dem Jahr 2007. Bisher kann man die Musik nur digital erwerben über die Bandcamp-Homepage.

Was ist das aber nun für eine Musik? Nun, ich kenne viele Menschen die sagen würden, das hat mit Musik nichts oder nur wenig zu tun. Basierend auf rhythmischen Elementen werden Geräusche und Klänge wie weißes Rauschen, Noisecore, Industrial und anderes zusammengemischt und bilden so eine kakophonische Klangkulisse, die sicherlich nur wenige Hörer gewinnen wird. Manchmal wird man an frühe elektronische Experimente der Avantgarde erinnert, als Synthesizer eine Neuheit waren.
Und doch hat Augnil Sitrom ein Gespür für den Zusammenhang der Klänge und nach mehrmaligem Hören, kann man immer mehr kleine Details wahrnehmen, die zeigen, dass hier nicht einfach nur Lärm produziert wird, sondern dass jeweils auch eine Idee dahinter steckt.

Schade ist allerdings, dass die Klänge mit billiger bzw. freier Software entstanden sind und damit sind die klanglichen Möglichkeiten doch sehr beschränkt. Manchmal klingt es eben auch nach billig, was den künstlerischen Eindruck jetzt nicht schmälern soll.
Auf der Bandcamp-Homepage kann man sich das Album komplett anhören und dann entscheiden, ob man es auch kaufen möchte. Viele Abnehmer dürfte The First Die Last wohl nicht haben, doch Fans eigenwilliger elektronischer Experimente sollten zumindest einmal in die Titel hinein hören.

Ingo Andruschkewitsch