Reviews

Kraan

Diamonds

Info Musikrichtung: Kraut Jazz VÖ: 21.01.2011 (Bassball / 36 / Broken Silence) Gesamtspielzeit: 53:45 Internet: http://www.kraan.de

Wenn eine Band zu ihrem 40. Geburtstag ein Album namens Diamonds auf den Markt wirft, weiß man, dass man eine Best of Zusammenstellung vor sich hat.

Nicht so im Fall Kraan. Ihre Diamonds sind 11 glänzende neue Schmuckstücke, die in keinster Weise einen Überblick über das 40-jährige Schaffen der Band liefern, sondern ziemlich klar an das letzte Album Through von 2003 anknüpfen.

Von den alten Kraan übernimmt man lediglich ruhigere Atmosphären, wie sie bei „Peterchen’s Mondfahrt“ und ähnlichen Titeln zu hören waren. Das prägt die erste Hälfte des Albums. Hellmut Hattlers groovender Bass, den man von den frühen Kraan-Alben kennt, ist lediglich auf „The Schuh“ ansatzweise zu hören.

Während die erste Albumhälfte so vornehmlich von Peter Wolbrandts emotionalem Gitarrenspiel dominiert wird, gehört die zweite Hälfte Hattlers Groove. Er setzt bereits bei dem eher sanften „Ring my Bell“ ein, wird dann fetter, erinnert aber eher an Disco-Beats, als an die alten jazzigen Kraan-Sounds. Aber auch das ist ja seit Nachtfahrt nichts Neues mehr.

Trotz Hattlers Groove bleibt Diamonds ein überwiegend entspanntes und entspannendes Album. Wer zum 100.000 Mal „Nam Nam“ oder „Bandits in the Wood“ hören will, ist hier fehl am Platz. Wer die späteren Kraan schätzt und etwas Offenheit für modernere Sounds aufbringt, wird ein feines kleines Schatzkästlein finden.

Das Best of Album kommt dann zum 50sten!

Norbert von Fransecky