Reviews
Till the dark end of the night
Info
Musikrichtung:
Roots Rock, Rockabilly, Surf
VÖ: 01/2011 (Eigenproduktion) Gesamtspielzeit: 40:56 Internet: http://www.memphis-moon.de http://www.myspace.com/memphismoon |
Aber hoppla, liegt Augsburg jetzt irgendwo in einem Landstrich zwischen Louisiana, Kalifornien und Mexiko? Hm, eigentlich nicht. Aber könnte man fast meinen, wenn man sich das dort ansässige Quartett Memphis Moon und ihr zweites Album Till the dark end of the night so anhört. Die Platte ist übrigens ein Wüstendrama und musikalisches Roadmovie über zwei Männer in 13 Akten. Hier wurde mit Elementen aus dem amerikanischen Roots Rock und Rockabilly, einer Portion Surfsound, sowie Country und Blues eine feine und Spaß bringende Mixtur zusammen gerührt. Da lässige Rhythmen, verspielte Gitarren und eine fetzige Blues Harp ihnen nicht ausreichen, hat man ein paar Gastmusiker hinzu gezogen, die an den richtigen Stellen die Songs mit lebendigen Orgelsounds, Bläsern oder Pedal Steel anreichern.
Anfangs wirkt die Chance noch etwas unauffällig. Aber ab der schleifenden, mit einer schwülen Charme versehenen Ballade „Sleepless“ kommt die Platte richtig in Fahrt und wird im Laufe der Zeit immer besser und bringt den einen oder anderen richtig coolen Titel zum Vorschein. Zum Beispiel das melodische „El Dorado“ mit seinen verspielten Gitarren, die heitere Countrynummer „Vamos a tijuana“ (Johnny Cash lässt grüßen), das ebenso Western angehauchte, aber ruhige „The cowboy is dead“ oder das saucoole und rockige „I hate you“.
Das größte Manko neben ein paar weniger zwingenden Nummern ist die Stimme von Frontmann Ralf Steinbacher. Zwar schafft er es ohne Probleme seine Geschichte schön voranzutreiben. Aber leider lässt er wenig den passenden Ausdruck vermissen. Dagegen ist das instrumentale Fundament absolut stimmig. Vor allem Gitarrist Claudius Stiegeler lässt hier nichts anbrennen und wirft zahlreiche fetzige Licks zwischen Surfsounds und wehmütigen Blues in die Runde.
Insgesamt gar nicht schlecht, was die Herren Memphis Moon hier fabrizieren. Live kommt das Ganze in einem schwitzigen Club sicherlich noch eine ganze Ecke lässiger. Da kann man den Herren mit ihrem originellen Sound schon mal eine Chance geben!
Mario Karl
Trackliste
1 | Jimmy's back in town | 3:51 |
2 | Who shot the sheriff? | 2:34 |
3 | Ten thousand miles to Mexico | 2:47 |
4 | Sleepless | 5:29 |
5 | El Dorado | 3:35 |
6 | Vamos a tijuana | 2:35 |
7 | Till the dark end of the night | 2:10 |
8 | Greyhound | 2:41 |
9 | Moonshine and mescaline | 2:06 |
10 | I hate you | 3:00 |
11 | The cowboy is dead | 3:42 |
12 | If I ever get to Tennessee | 3:53 |
Besetzung
Claudius Stiegeler (Elektrische & Akustikgitarre)
Subsonic Coco (Upright & E-Bass, Backgroundgesang)
Clemens Martens (Schlagzeug, Perkussion, Backgroundgesang)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |