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Förtsch, J. Ph. (Voskuilen)

Ich freue mich im Herrn - Musica sacra

Info Musikrichtung: Barock VÖ: 1.1.2011 (Carus / Note 1 / CD / DDD / 2009 / Best. Nr. 83.363) Gesamtspielzeit: 69:41

Es war eine Minimalbesetzung, die am Hofe des Herzogs von Holstein-Gottdorf für die Musik zu sorgen hatte: Neben den obligatorischen Hoftrompetern standen ein Violinist, drei "Musici", die verschiedene Instrumente beherrschten, sowie ein Lautenist auf der Gehaltsliste. Hinzu kamen drei bis vier Knabenstimmen für Sopran- und Altlage, Förtsch selbst als Tenor und ein Bassist. Förtsch machte aus der Not eine Tugend und konzentrierte sich bei den geistlichen Konzerten auf die Form des Kleinen Geistlichen Konzerts, wie Heinrich Schütz sie zuvor geprägt hatte. Ein bis drei Solo-Stimmen mit wechselnder Instrumentalbegeitung tragen nach einer kurzen instrumentalen Einleitung den Text, zeilenweise nach kleinen Motiven gegliedert, vor. Dabei steht die Textverständlichkeit im Vordergrund. Gelegentlich werden einzelne Wörter musikalisch hervorgehoben, für Farbigkeit und Abwechslung aber hat in erster Linie die Instrumentalbegleitung zu sorgen, während die Ausschmückungen der Vokalpartien zurückhaltend gehandhabt werden (Ausnahme: das virtuos leuchtende Träufelt, ihr Himmel, von oben). Stilistisch weiter wagt Förtsch sich im Hymnus Veni Creator Spiritus oder im auch instrumental stark angereicherten Ich freue mich im Herrn vor, die hörbar unter dem Einfluss Buxtehudes stehen.
Insgesamt sind es typische geistliche Werke des Barocks norddeutsch-protestantischer Prägung, die gerade durch die Beschränkung und Konzentration der Mittel ein erstaunliches Maß an Innigkeit und meditativer Kraft erreichen.

Die Mitwirkenden pflegen diese delikate, durchaus auch empfindliche Musik höchst sorgsam und mit angenehmer Zurückhaltung, ohne sie dabei ausdrucksschwach wirken zu lassen. Vokal- wie Instrumentalstimmen entfalten sich vollkommen natürlich. Etwas expressiver in der Grundanlage ist allerdings die Interpretation von Förtschs Musik durch die Capella Ducale geraten, die schon 2008 eine CD mit Werken dieses Komponisten veröffentlicht hat (vgl. MAS-Review).

Sven Kerkhoff